Wiederbelebung: Kulturhof Kleinmecka ist Vorbildprojekt

Kulturhof Kleinmecka im Landkreis Altenburger Land. Foto: Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Kleinmecka (dsd/aw). Anlässlich des Besuchs von Ministerpräsident Bodo Ramelow am 22. Juli im Kulturhof Kleinmecka im Landkreis Altenburger Land betont Annette Liebeskind, Abteilungsleiterin Denkmalförderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), den vorbildlichen Charakter des Projektes, das auch von der privaten DSD unterstützt wird. „Mit der Wiederbelebung des Gehöftes Kleinmecka entsteht nicht nur ein neues kulturelles Zentrum in der Region, sondern auch ein vorbildlich wiederhergestelltes Denkmal“. Der Eigentümer Robert Herrmann und seine Mitstreiter realisieren nachhaltige und materialgerechte Denkmalpflege in historischen Techniken. Substanzerhalt, Wiederverwendung historischer Baustoffe und Aufarbeitung der originalen Bauelemente zeigen vorbildlich, wie Denkmalpflege idealerweise ressourcenschonend umgesetzt werden kann.

„Wir freuen uns, dass in Kleinmecka das diesjährige Motto zum Tag des offenen Denkmals so vorbildlich nachvollziehbar ist“, so Liebeskind. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat 2019 bereits 30.000 Euro für die Zimmererarbeiten bei der Instandsetzung des Haupthauses zur Verfügung gestellt, 2020 ist ein weiterer Fördervertrag für den desolaten Kuhstall vorgesehen. Hier sollen für die zukünftige kulturelle Nutzung Räume entstehen – damit nicht nur open-air-Veranstaltungen stattfinden können.

Das Gehöft bildet mit zwei weiteren Hofanlagen den Bauernweiler Kleinmecka südöstlich des thüringischen Ortes Großmecka im Landkreis Altenburger Land. Während Kleinmecka bereits 1336 erstmals urkundlich erwähnt wurde, entstanden die erhaltenen Gebäude – Wohnhaus, Kuhstall, Pferdestall, Toranlage – weitgehend im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Trotz des teilweise desolaten Zustandes verfügen die Bauten noch über erheblichen originalen Bestand und zeigen unverändert die historische Raumstruktur.

In einer sich immer weiter ausbreitenden Besiedlung und infrastrukturell bedingten Zerstückelung der Landschaft sind Orte wie Kleinmecka und das benachbarte Großmecka regelrechte Kleinode und ihre Baukultur ein wichtiges Bestandsmerkmal der Landschaft, die seit 2004 „ausgewiesene Kulturlandschaft besonderer Eigenart“ im Regionalplan Ostthüringens ist.