Startschuss für den Rückbau des NA-Gebäudes der Ruhr-Universität

Der Gebäudekomplex NA an der Ruhr-Universität Bochum wird ab Januar schrittweise Stockwerk für Stockwerk zurückgebaut. Foto: BLB NRW

Bochum (aw). Mit dem Rückbau des NA-Gebäudes nimmt ein Großprojekt für die Campusmodernisierung der Ruhr-Universität-Bochum (RUB) Fahrt auf. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW lässt das bestehende Gebäude in den kommenden Jahren abbrechen. Im Anschluss an die Rückbauarbeiten wird an derselben Stelle ein Ersatzneubau entstehen. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren, aktuell wird rund um den Gebäudekomplex NA die Baustelle eingerichtet. Die eigentlichen Abbrucharbeiten inklusive der fachgerechten Beseitigung aller Schadstoffe starten im Januar 2022 und sollen im Jahr 2023 abgeschlossen werden. Im Anschluss realisiert der BLB NRW an derselben Stelle einen Ersatzneubau, mit dem dort wieder ein zeitgemäßes und modernes Studien- und Forschungsumfeld entstehen wird. „Wir freuen uns, dass hier bald der Startschuss für diesen wichtigen Schritt bei der Campusmodernisierung fällt“, sagt Anke Richter, technische Leiterin der zuständigen BLB NRW-Niederlassung Dortmund.

Rückbau inmitten des Campus

Die Bauarbeiten finden inmitten des laufenden Universitätsbetriebs auf dem Campusgelände statt. Entsprechend umfangreich sind die Planungen, um den Ablauf der Bauarbeiten so gut es geht an den Hochschulalltag anzupassen. Die Beeinträchtigungen sollen möglichst gering bleiben, und das nicht nur bei der Baulogistik. So gibt es beispielweise ein Konzept zum Emissions-Monitoring: Lärm- und Staubentwicklung bei den Bauarbeiten werden regelmäßig überprüft. „Rund um die Baustelle werden regelmäßig Messungen durchgeführt“, berichtet Ina Geisensetter, stellvertretende Leiterin der zuständigen Projektabteilung beim BLB NRW. „Ziel ist es, dass die benachbarten Gebäude während der gesamten Arbeiten weiter genutzt werden können“.

Den genauen Ablauf des Rückbaus haben das Team aus BLB NRW, den beteiligten Unternehmen, Sachverständigen und der Projektleitung der RUB zuletzt auch in einer Infoveranstaltung allen interessierten Studierenden und Hochschulbeschäftigten vorgestellt.
Sorgfältiger Rückbau Stockwerk für Stockwerk

Bei den Rückbauarbeiten wird jedes der insgesamt 13 Geschosse des NA-Gebäudes Stück für Stück abgetragen. Als letztes folgen die zum Gebäudekomplex gehörenden Flachbauten NAFOF und NABF. Dieses schrittweise Rückbauverfahren ist für das direkte Umfeld deutlich ‚schonender‘ als andere Abbruchvarianten. „Ein gleichzeitiger Abbruch aller Stockwerke entlang der Gebäudefront käme hier zum Beispiel gar nicht infrage.“, erklärt Ina Geisensetter. Besondere Sorgfalt gilt auch beim Rückbau von schadstoffbelasteten Bauteilen, die durch Fachleute gesondert entfernt und fachgerecht entsorgt werden.

Keine Sanierung mehr möglich

Das Gebäude NA stammt noch aus der Gründungszeit der Ruhr-Universität und wurde mit dem gesamten Campus Ende der 1960er Jahre errichtet. Entsprechend groß ist der Anpassungsbedarf an die aktuellen Anforderungen für Studium, Forschung und Lehre. Umfangreiche Untersuchungen hatten ergeben, dass eine Sanierung des Gebäudekomplexes mit mehr als 25.000 Quadratmetern Nutzfläche nicht mehr möglich ist. Daher haben sich die Verantwortlichen von RUB und BLB NRW, in Abstimmung mit den zuständigen Denkmalschutzbehörden des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) und der Bezirksregierung Arnsberg, für einen Abbruch des Gebäudes und einen Ersatzneubau an derselben Stelle entschieden. „Der Ersatzneubau wird sich wieder nahtlos in das Gesamtbild des denkmalgeschützten Campus einfügen“, erläutert Anke Richter. „Aber eben mit neuster Gebäudetechnik, anderen Raumaufteilungen und zeitgemäßen Nutzungsmöglichkeiten im Innern“.