Stadt kauft ehemalige Unfallklinik in der Marienstraße

Ehemalige Unfallklinik in der Marienstraße. Foto: Landeshauptstadt Hannover

Hannover (pm/aw). Die Landeshauptstadt Hannover hat das Gebäude der ehemaligen Unfallklinik in der Marienstraße von der DIAKOVERE gGmbH erworben. Neben dem Haupthaus gehört zu dem Ensemble ein bisher für Büro- und Wohnzwecke genutztes Gebäude in der Arnswaldtstraße 24 und 26. Die früheren Klinikräume will die Stadt weiterhin zur Unterbringung Geflüchteter nutzen. In den heute leerstehenden Büros und Wohnungen sollen perspektivisch Appartements für Studierende entstehen.

„Das ist ein hervorragender Immobilienstandort in zentrumsnaher Lage. Der Ankauf des Gesamtensembles erlaubt uns dort eine dauerhafte Nutzung für städtische Zwecke oder langfristig auch eine Entwicklung im Hinblick auf Wohnen und gewerbliche Einrichtungen wie Büros oder Praxen. Und aktuell hilft uns diese Immobilie bei der Unterbringung Geflüchteter“, sagt Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel. „Durch die sehr gute Zusammenarbeit mit DIAKOVERE konnten wir in der ehemaligen Unfallklinik schnell Geflüchtete unterbringen. Ebenso reibungslos verlief die Zusammenarbeit beim Erwerb des Gesamtensembles.“

„Wir freuen uns, dass wir der Stadt Hannover bei der wichtigen Aufgabe der Unterbringung Geflüchteter aus der Ukraine helfen können. Deshalb haben wir unsere Reservekapazitäten auf andere Standorte verteilt“, betont Stefan David, Vorsitzender der DIAKOVERE-Geschäftsführung.

Ukraine-Flüchtlinge als wichtiger Grund zum Kauf

Seit dem Beginn des Angriffs Russlands auf die Ukraine im Februar befinden sich laut UNHCR mehrere Millionen Menschen auf der Flucht. Derzeit müssen Städte und Kommunen innerhalb kürzester Zeit Aufenthaltsmöglichkeiten für überwiegend flüchtende Frauen und Kinder aus vielen Regionen der Welt schaffen. Die Landeshauptstadt Hannover hat in den vergangenen Jahren bis heute bereits mehrere Tausend Geflüchtete aus Krisengebieten in regulären und Notunterkünften wie zu diesem Zweck angemieteten Hotels und neu geschaffenen Unterkünften untergebracht. Aktuell sind 5.860 Menschen in den städtischen Flüchtlingsunterkünften untergebracht. Hiervon sind 950 Personen Geflüchtete aus der Ukraine.

In dem seit Mitte April 2022 genutzten Gebäude der ehemaligen Unfallklinik stehen derzeit rund 200 Plätze in Mehrbettzimmern zur Verfügung. Diese ursprünglich auf einem Pachtvertrag basierende Nutzung kann nach dem Erwerb nunmehr erweitert und verstetigt werden. Gemeinschaftsräume sind dort ebenfalls vorhanden. Die Bewohner*innen werden vor Ort beraten und sozial betreut. Aktuell sind in dieser Unterkunft 184 Menschen untergebracht.