Sonderausstellung zur Energiewende in der Henrichshütte geplant

Eines der 18 sehenswerten Museen des LWL, die Henrichshütte in Hattingen . Foto: rottenplaces Archivfoto

Münster/Hattingen (lwl/aw). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will sich in einer großen Sonderausstellung mit der Energiewende auseinandersetzen. Die Schau ist von Frühjahr bis Herbst 2022 im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen (Kreis Ennepe-Ruhr) zu sehen. Sie wird gemeinsam mit dem Klimahaus Bremerhaven entwickelt und ist Teil des 6,8 Millionen Euro teuren Kooperationsprojektes „Wissenskommunikation Energiewende“ des Bundesforschungsministeriums, das das Projekt finanziert. Zentrale Ausstellungs-Elemente sind aktuelle Forschungsergebnisse und deren Umsetzung in der Welt von morgen.

Die Ausstellung soll den Weg zu einer klimaneutralen Industrie und Gesellschaft der Zukunft aufzeigen. Der Kern der Ausstellung wird später als Wanderausstellung fortgeführt werden. Der LWL-Kulturausschuss hat dieses Ausstellungsvorhaben empfohlen, die Entscheidung fällt der LWL-Landschaftsausschuss am 26. Februar.

„Mit dem Projekt wollen wir unseren Teil dazu beitragen, Verständnis und Begeisterung für die Technologien und Konzepte der Energiewende wecken. Außerdem sollen junge Menschen als Wissenschaftler*innen von morgen für Forschung begeistert werden“, sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Damit Gesellschaft, Politik und Wirtschaft und die Bürger*innen nachvollziehen könnten, warum die Energiewende und die damit verbundenen Veränderungen notwendig sind, sei Wissen über die zukünftig eingesetzten Technologien und Lösungsansätze notwendig. Um „informiertes Vertrauen“ zu schaffen, wolle die Ausstellung dieses Wissen ebenso vermitteln wie das Verständnis dafür, wie Wissenschaft und Forschung funktionieren, so Rüschoff-Parzinger.

In Hattingen, einem authentischen Ort der kohlebasierten Großindustrie, solle gezeigt werden, was in Zukunft auf dem Energiesektor möglich sein werde und was nicht. „Gleichzeitig wollen wir deutlich machen, dass wir alle Teile des Problems sind, aber auch Teile der Lösung sein können. Schließlich kann die Energiewende nur erfolgreich sein, wenn sie von den Menschen in ihren unterschiedlichen Rollen zum Beispiel als Konsumierende, Staatsbürgerinnen oder Berufstätige aktiv unterstützt wird“, erklärte Rüschoff-Parzinger. Um das zu erreichen, solle sich das Ausstellungskonzept nicht in der puren Präsentation naturwissenschaftlich basierter Forschung erschöpfen, sondern die Meinungen, Wünsche und Fragen der Menschen zum Thema Energiewende aufgreifen.

Im Zentrum der Ausstellung stehe die Erkenntnis, dass eine erfolgreiche Energiewende der wesentliche Schritt sei, um den Klimawandel abzumildern. Die Schau wolle zeigen, dass die Energiewende auf regionaler Ebene machbar ist, und dass viele regionale Energiewenden sich zur deutschen Energiewende zusammensetzen, die den europäischen Transformationsprozess anführt. Dabei gehe es nicht nur darum, Strom nicht mehr mit fossilen Brennstoffen zu erzeugen, sondern um verschiedene Einzel-Technologien und grundlegende systemische Ansätze, so die LWL-Kulturdezernentin.