Scheune des Wegener Hofs in Muckum wird statisch gesichert

Scheune des Wegener Hofs in Muckum. Foto: Isabell Exner/Bünde-Muckum

Muckum (dsd/aw). Einen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Höhe von 10.000 Euro für die zimmermannsmäßige statische Notsicherung der Scheune des Wegener Hofes in Muckum erreichte die Denkmaleigentümerin Sandra Kreft. Möglich wurde die Förderung dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Die Hofanlage wird gerne besucht. Senioren und Menschen mit Behinderungen kommen zu den Gartenaktionen, Kinder und Schüler zur Erlebnispädagogik, anlässlich von Klassenreisen oder zu weiteren Veranstaltungen wie Advent im Stall oder dem Weihnachtsfest der Tiere.

Das heute Hof Steckenpferd genannte Anwesen in Bünde-Muckum mit seinem großen Gemüsegarten zeigt anhand seiner vielfältigen Bauten anschaulich die Prozesse des ländlichen Wirtschaftens. Der Hof besteht aus einem Haupthaus von 1859, einem Backhaus von 1827, einem Schweinestall von 1854 und der Durchfahrtsscheune als ältestem Bauteil, dendrochronologisch auf das Jahr 1703 datiert.

Die Fachwerkscheune ist im Kern ein Dreiständerbau aus sechs Gebinden. In drei Bauphasen wurde sie zu einem Vierständerbau verändert. Nach der Erbauung besaß die Scheune in der ersten Phase westlich eine Abseite, die in einer zweiten Bauphase abgebrochen wurde. Damals erfolgte der Umbau zum Vierständerbau. In einer dritten Phase im 19. Jahrhundert wurde das östliche Seitenschiff verändert.

Die auf den Dielenständern aufliegenden Balken sind an der Außenwand eingehälst und durch Kopfbänder im Querverband gesichert. Die Aussteifung der Außenwände erfolgt durch je einen Zwischenständer, zwei doppelt vernagelte Riegelketten und Fußstreben. Die Gefache wurden im 19. Jahrhundert in Backstein ausgeführt. Die verbretterten Giebel kragen auf Knaggen aus. In beide Giebelseiten wurde ein Tor eingebaut, so dass eine Durchfahrtsscheune entstand. Die beiden Seitenschiffe wurden vermutlich als Ställe genutzt. Als man die Deele verkleinerte, fügte man zwei zusätzliche, kleinere Tore in die Giebelseiten ein. Ein Satteldach mit Ziegeldeckung überspannt den Bau.