Herrenhauszentrum Greifswald baut mächtige Datenbank

Gutshaus in Rothspalk im Landkreis Rostock, vor der Sanierung. Foto: Niteshift/CC BY-SA 3.0

Greifswald (aw). Schlösser und Herrenhäuser sind ein zentraler Bestandteil der Geschichts- und Kunstlandschaften der Ostseeregion. Das Herrenhauszentrum Greifswald will dieses kulturelle Erbe erfassen, erforschen und so für die Zukunft bewahren. Entstehen soll eine große Datenbank für die rund 20.000 Herrenhäuser und Schlösser im Ostseeraum. Im kommenden Sommer wollen die Forscher damit beginnen, die ersten 20 Gutshäusern zu erfassen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat 1,3 Millionen Euro für den Aufbau eines Herrenhauszentrums in Greifswald zur Verfügung gestellt.

Schlösser und Herrenhäuser des Ostseeraumes sind Zeugnisse der Landes- und Baugeschichte. Sie verteilen sich heute über insgesamt neun Staaten des Ostseeraumes. Insgesamt umfasst dieses kulturelle Erbe mehr als zehntausend Anlagen. Im geplanten Herrenhauszentrum Greifswald sollen diese standardisiert und datenbankgestützt erfasst werden. So soll eine zentrale Schnittstelle für eine virtuelle Forschungsumgebung entstehen, in der sämtliche Daten gebündelt sind. Das Projekt dient damit der Entwicklung eines gemeinsamen, transnationalen kulturellen Gedächtnisses innerhalb der Region Ostseeraum.

In Mecklenburg-Vorpommern sollen zunächst die Schlösser Griebenow und Plüschow genau erforscht werden. Nach der Pilotphase von etwa drei Jahren wollen sich die Forscher an die Arbeit machen, um bis zu 20.000 Gebäude in Norddeutschland, in Polen, in der russische Region Kaliningrad sowie in Skandinavien und in den baltischen Staaten zu erfassen. Denkbar, so die Forscher, sei später eine Ausstellung im zuvor sanierten Schloss Ludwigsburg bei Greifswald. Der Bund unterstützt das Vorhaben mit 2,6 Millionen Euro.