
Osten (pm/aw). Für die Beschichtung der Stahlkonstruktion der Schwebefähre in Osten stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 80.000 Euro zur Verfügung. Die 1908/1909 zwischen den Gemeinden Osten und Hemmoor über der Oste errichtete Schwebefähre ist eine stählerne und genietete Stahlfachwerkkonstruktion der Firma MAN. Im Wesentlichen besteht die Anlage aus dem Traggerüst, in dessen Hauptträger das Radgestell der abgehängten Fähre, der Gondel, verkehrt.
Der Elektroantrieb der Gondel wurde bereits 1920 von Gleichstrom auf Drehstrom umgestellt. 1939 und 1966 wurde die Tragfähigkeit auf bis zu 18 Tonnen erhöht. Die etwa 21 Meter hohe Konstruktion überspannt die Oste mit 80 Metern Stützweite und leitet die Kräfte über zwei gespreizte Portalkonstruktionen in pfahlgegründete Betonauflager. Diese vier Betonpfeiler stehen symmetrisch gegen die Fährenachse und liegen in einer waagerechten Ebene etwa ein Meter unter Deichhöhe. Die vier Fundamentpfeiler sind auf einer Pfahlkopfplatte mit einem Pfahlrost mit rund 6,50 langen Holzpfählen gegründet.
Die Fähre in Osten zählt zu den acht noch erhaltenen Hängefähren dieser Art weltweit. Die Biskaya-Schwebefähre in Bilbao wurde 2006 auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Auch unabhängig von dem erstrebenswerten Titel erfreut sich die Fähre, nachdem sie nach der Instandsetzung der Tragekonstruktion 2006 wieder in Betrieb genommen werden konnte, mit rund 70.000 Gästen pro Jahr großer Beliebtheit.