Fischhaus in Weißenstadt wird gefördert

Weißenstadt (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank zweckgebundener Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale für die Dachinstandsetzung des Markgräflichen Fischhauses 40.000 Euro zur Verfügung. Das ehemalige Fürstliche Fischhaus wurde zwischen 1751 und 1785 inmitten der Teichlandschaft der historischen markgräflichen Winterhaltung des Markgrafentums Brandenburg-Bayreuth südlich der Weißenstädter Altstadt in einer Flußaue der Eger erbaut. Es existieren Nebengebäude. Ab 1800 wurde das Haupthaus als Königliches bayerisches Forstdienstgebäude genutzt und 1903 zur Fabrikantenvilla umgebaut.

Der zweigeschossige barocke Walmdachbau mit zwei Balkonvorbauten und dem rückwärtigen Treppenhaus besticht durch seine repräsentativen Fassaden. Das herrschaftliche Amtshaus ist im höfischen Goldocker der Barockzeit gestrichen. Markant sind die achsensymmetrische Gliederung der geriebenen Weißputzflächen aus flachen Ecklisenen, Gurt- und Traufgesimsen sowie die barockzeitlich geohrten Putzfaschen um die Fensteröffnungen des Piano nobile im Obergeschoss. Das dreigeschossige originale Walmdach erhebt sich zunächst über einem liegenden, dann über einem stehenden Stuhl und schließlich über einem Spitzboden. Die Schleppgaupen sind der Bauzeit entsprechend flach. Während das Erdgeschoss den schlichten Amtsräumen der Winterhaltung dienten, kam das mit Rahmenstuckdecken ausgestattete Obergeschoss den gehobenen Wohnansprüchen der Amtsdiener entgegen.

1903 übernahm das Anwesen der Fabrikant der Ackermannschen Granitwerke, Wilhelm Wirth, die nahe des Fischhauses produzierten. Zu den wesentlichen baulichen Neuerungen, die Wirth in Auftrag gab, zählt der Einbau der schiefergedeckten großen Giebelgaupe, die mit einer turmartigen Bekrönung und einem neubarocken Ochsenauge endet. Sodann die Umgestaltung der Dachgaupen als Giebelgaupen mit Turmspitzen. Schließlich die Verwendung von Buntglasfenstern in der zentralen Gebäudeachse sowie der Anbau der beiden erdgeschossigen Erker mit ebenfalls bunten Jugendstilfenstern. Im Inneren sind die repräsentative Granittreppe und die hölzernen Wohnungseingangstüren erwähnenswert. 1905 wurde eine Parkanlage angelegt.