Feldbahn verbindet Museum Industriekultur und Stüveschacht

Feldbahn verbindet nun Museum Industriekultur und Stüveschacht. Foto: Robert Schäfer

Osnabrück (pm/aw). Gut 1.350 Meter neue – eigentlich alte – Schienenstrecke gibt es jetzt am Piesberg. Am Donnerstag, 12. August, gab Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert gemeinsam mit Detlef Gerdts vom Fachbereich Umwelt und Klimaschutz und Jörg Sprengelmeyer vom Feldbahn Piesberg Osnabrück e.V. die Nordstrecke für den Fahrverkehr frei. „Der Piesberg hat sich zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt, das ein Einzugsgebiet weit über die Region heraus bis in die Niederlande hat. Bis zu 16.000 Besucher fahren jedes Jahr mit der Feldbahn“, so Griesert.

Zu den beliebtesten Attraktionen gehört die alte Förderbahn. Bis Anfang der 1960er Jahre waren die kleinen Bahnen auf über 100 Kilometern im gesamten Steinbruch im Einsatz, bevor sie von Lastwagen verdrängt wurden. Seit 2005 kümmert sich der Feldbahn-Verein um den Erhalt und den Wiederaufbau der alten Züge und Schienen. Die offene Feldbahn ratterte bisher nur einen guten Kilometer am Piesberg vom Bahnhof gegenüber des Museums Industriekultur zum Südstieg und zurück. Mit der Erweiterung der bestehenden Strecke um 1.350 m wird auch der restaurierte Stüveschacht und der Norden des Kultur- und Landschaftsparks Piesberg an das Museumsensemble angeschlossen.

Seit vielen Jahren bemüht sich der Förderverein Stüveschacht um den Erhalt des historischen Gebäudes. Mit 700.000 Euro Investitionen ist es jetzt gelungen, das verfallene Gebäude wieder herzurichten und auf Tafeln die Geschichte des früheren Pumpenhauses darzustellen. „Wir freuen uns sehr, dass wir das geschafft haben“, sagte Franz Heidemann, Vorsitzender des Fördervereins. Der nach dem damaligen Osnabrücker Bürgermeister Stüve benannte Schacht gehörte zum ehemaligen Kohlebergwerk am Piesberg. Da es in dem Schacht große Probleme mit Grubenwasser gab, wurde das Pumphaus mit zwei großen Pumpen gebaut. Nach nur neun Jahren wurde 1898 die gesamte Kohleförderung am Piesberg und somit auch die Arbeit im Stüveschacht eingestellt. Das Gebäude verfiel. Jetzt wurden die Außenwände und das Dach gesichert und wiederhergestellt. Im Innern können Besucher einen Blick in den ausgebaggerten Schacht werfen und sich auf Tafeln über die Geschichte des Bergbaus informieren.

Die Strecke zum Stüveschacht-Gebäude soll nicht der letzte Ausbau am Piesberg sein. „Wenn wieder Fördergelder möglich sind, wollen wir den Anschluss nach Wallenhorst ermöglichen“, so Gerdts. Im Rahmen der Erweiterung wurden zudem in Kooperation mit TERRA.vita fünf Umweltinformationstafeln aufgestellt, die den Lehrauftrag des gesamten Areals unterstreichen.