BImA verkauft Teilfläche des ehemaligen Militärflughafens

Das Gelände des ehemaligen Militärflughafens Niederkrüchten-Elmpt aus der Luft. Foto: Hans Blossey

Niederkrüchten/Bonn (aw). Die Entwicklungsgesellschaft Energie- und Gewerbepark Elmpt mbH (EGE) und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) haben einen wegweisenden Schritt zur Entwicklung der Gewerbefläche auf dem Gelände des ehemaligen Militärflughafens in Niederkrüchten-Elmpt unternommen. Am heutigen Freitag unterzeichneten sie den Kaufvertrag über eine etwa 210 Hektar große Teilfläche. Die EGE beabsichtigt, hiervon rund 150 Hektar an einen europaweit tätigen Projektentwickler und Spezialisten für Unternehmens- und Logistikimmobilien weiter zu veräußern. Dieser will in den kommenden Jahren einen Gewerbepark entwickeln. Der Kaufvertrag bedarf noch der Zustimmung der Gremien auf Bundesebene.

„Wenn durch die Konversion eines ehemals militärisch genutzten Areals eine zivile Nachnutzung entsteht und hierdurch zusätzlich ein Beitrag zur Schaffung neuer Arbeitsplätze geleistet wird, dann ist das immer ein Erfolg für alle Beteiligten“, betont Jochen Altrogge, der als Hauptstellenleiter der BImA-Direktion Dortmund für die Konversion und den Verkauf zuständig ist. „Das zukünftige Gewerbegebiet besitzt ein enormes Potenzial für die wirtschaftliche und demografische Entwicklung der gesamten Region. Daher freuen wir uns, dass diese Perspektive jetzt Gestalt annimmt“, sagt Dr. Andreas Coenen, Landrat des Kreises Viersen und Aufsichtsratsvorsitzender der EGE.

Potenzial für bis zu 8.500 Arbeitsplätze

Laut erster Prognosen können hier zwischen 5.000 und 8.500 Arbeitsplätze entstehen. Damit kann ein weiterer Teilbereich des ehemals militärisch genutzten Areals einen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert leisten. „Dank der guten Zusammenarbeit aller Akteure ist es uns gelungen, dass die Liegenschaft unsere Region nachhaltig bereichern wird: durch den Gewerbepark genauso wie durch das Naturschutzgebiet. Das ist ein wichtiger Schritt für die Region und die Gesamtentwicklung unserer Gemeinde“, zeigt sich auch der Niederkrüchtener Bürgermeister und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der EGE, Karl-Heinz Wassong, zufrieden.

Zur Umsetzung des Folgenutzungskonzepts haben die BImA, der Kreis Viersen, die Gemeinde Niederkrüchten und weitere Akteure aus der Region bereits seit Bekanntgabe des Truppenabzugs durch die Briten im Jahr 2010 eng zusammengearbeitet. Seit 2015 befindet sich die Gewerbe- und Industriefläche in der Hand der BImA. Im Jahr 2019 entschied die kommunale Entwicklungsgesellschaft EGE, die von der Gemeinde Niederkrüchten, dem Kreis Viersen und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen getragen wird, eine Teilfläche des ehemaligen Flughafengeländes im Rahmen der sogenannten Erstzugriffsoption zu erwerben, um dort eines der größten Gewerbegebiete in NRW zu entwickeln. Nach rund eineinhalb Jahren konstruktiver Verhandlungen haben am heutigen Tag die Vertreter der EGE und der BImA ihre Namen unter den Kaufvertrag für die circa 210 Hektar große Fläche des ehemaligen Militärflughafens gesetzt.

Rückbau von Gebäuden und Bodensanierung

Bis der Gewerbepark seine Pforten öffnet, wird es jedoch noch einige Zeit dauern. So sind unter anderem zahlreiche Gebäude aus der militärischen Nutzung und versiegelte Flächen zurückzubauen und die Nutzung des Gebietes an die heutigen Anforderungen auch im Bereich eines nachhaltigen Umgangs mit Grund und Boden auszugestalten. Die BImA wird sich an den in einigen Bereichen des Baugrundes notwendigen Bodensanierungen in weiten Teilen auch nach dem Kaufvertragsabschluss finanziell beteiligen. „Sechs Jahre nach dem Abzug der britischen Streitkräfte aus Niederkrüchten eröffnet sich mit dem heutigen Tag für die EGE die Chance, auf dem Areal ein Stück Zukunftsgeschichte für die Gemeinde und die gesamte Region zu schreiben“, so Jochen Altrogge.