
Seit Chemnitz von Riesa her an das Bahnnetz angeschlossen wurde (1852), entwickelte sich ein riesiges Strecken- und Anlagennetz. Zu damaliger Zeit verfügte die Bahn hier lediglich über provisorische und eher sporadische Anlagen, um Loks und Waggons warten oder reaparieren zu können. Beim großen Bahnhofsumbau entstanden 1868 bis 1872 zwei Rundlokschuppen sowie weitere Werksanlagen auf dem Gelände des Postbahnhofs. Beide verfügten je über eine Drehscheibe. Einige Jahre später, 1886 bis 1888 wurden weitere Anlagen errichtet, darunter ein Rechteckschuppen mit Güterzug-Schiebebühne. Bald war das Areal nahezu ausgereizt und bebaut, die Bebauung reichte bis an das Stadtzentrum heran. Dies verhinderte weitere Ausdehnungen.
1900 nahm man parallel zum Bahnbetriebswerk (Bw) Hilbersdorf (dieses beherbergt heute das Sächsische Eisenbahnmuseum) ein neues Werk mit zwei Rundlokschuppen in Betrieb. 1906 wurde der Wasserturm errichtet. Hier stationierte man fortan die Loks für den Güterverkehr. Nordöstlich der Stadt wurde ein so genannter „Außenhof“ und ein drittes Bw mit zwei Rundlokschuppen gebaut. Die Bauten am Hauptbahnhof gab man auf und machte dem Postbahnhof mit seinen Gleisanlagen Platz. Um eine ausreichende Wasserversorgung für die drei aktiven Bahnbetriebswerke zu gewährleisten, legte man die Talsperre Euba an. Das Bw Chemnitz war bis 2001 als eigenständiges Werk aktiv, 2002 wurde der Betrieb eingestellt.
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Dokument erstellt am 15.08.2017
Letzte Änderung am 15.08.2017