Zwangsversteigerung von Schloss Hummelshain fällt erneut aus

Neues Jagdschloss Hummelshain. Foto: rottenplaces Archivfoto

Hummelshain (aw). Ursprünglich war die Zwangsversteigerung von Schloss Hummelshain bereits für November 2020 geplant gewesen. Doch aufgrund der Corona-Pandemie musste diese verschoben werden. Wie das zuständige Amtsgericht Jena jetzt mitteilte, ist auch der aktuell angesetzte Termin am Mittwoch ausgefallen, da das Verfahren auf Antrag des Hauptgläubigers einstweilig eingestellt wurde. Der Schlossbesitzer habe dem Hauptgläubiger im letzten Moment ein Angebot gemacht, das dieser für erwägenswert hielt. Details dazu wurden nicht veröffentlicht.

Im April war die Vergleichssumme von 300.000 Euro auf das Konto des Insolvenzverwalters überwiesen worden. Wie der Insolvenzverwalter bestätigte, war das Geld für die Vergleichssumme fristgerecht eingegangen. Hatte der Eigentümer die Summe nicht überwiesen, wäre der Insolvenzverwalter vom Vergleich zurückgetreten und das ursprüngliche Verfahren wäre fortgesetzt worden. Der Insolvenzverwalter hatte gefordert, das Schloss in die Insolvenzmasse zurückzuführen. Dagegen hatte der Eigentümer Berufung eingelegt.

Der Hauptgläubiger kann innerhalb der nächsten sechs Monate erneut die Zwangversteigerung beantragen. Bis dahin pausiert das Verfahren. Für den Förderverein geht bis dahin die Zitterpartie weiter, denn dieser wünscht sich schnellstens einen Investor, der auch ein Sanierungsinteresse hat.

Anfang 2019 wurde im attraktiven Beletage des Schlosses im Saale-Holzland-Kreis von einem Experten der „Echte Hausschwamm“ festgestellt. Der Verein informierte die Denkmalbehörde und beauftragte die Expertin Dipl.-Ing. Heike Lierke vom Jenaer Blei-Institut, die den gefährlichsten aller Schadpilze bestätigte.

Das Schloss Hummelshain gehört seit 2017 zu den Thüringer „Baudenkmalen von nationaler Bedeutung“. Trotz aller bisherigen Fördermittel ist eines der schönsten Schlösser Thüringens nach wie vor in seinem Bestand gefährdet, bedingt durch die Feuchtigkeitsschäden, den Pilzbefall und durch die schwierige Eigentumssituation. Ministerpräsident Bodo Ramelow und Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (beide Linkspartei) haben bei ihren Besuchen vor Ort ihre Unterstützung zugesagt. Zusagen, auf die der Förderverein weiter vertraut.