Wittenberg ist Eröffnungsstadt des bundesweiten Denkmaltages

Lutherstadt Wittenberg ist Eröffnungsstadt des Tags des offenen Denkmals 2020. Foto: Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Bonn/Wittenberg (aw). Große Ehre für Wittenberge: Im 30. Jahr der deutschen Wiedervereinigung ernennt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Lutherstadt zur offiziellen Eröffnungsstadt des Tags des offenen Denkmals. Wie die DSD in einem Statement zur Entscheidung mitteilt, gilt die Lutherstadt Wittenberg als Stadt vorbildlicher Denkmalpflege. Denn schon 1989 stand auf einem Transparent bei Protesten gegen den Verfall der Wittenberger Cranach-Höfe „Wo Häuser verkommen, verkommen auch Menschen“. Am 13. September 2020 leitet Wittenberg als Gastgeberstadt nun den Tag des offenen Denkmals stellvertretend für die bundesweite Aktion ein.

Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der DSD, bezeichnet Wittenberg als Stadt, die sich durch vorbildhaften Umgang mit ihrer Denkmalsubstanz auszeichnet. Entscheidend im Bewerbungsprozedere war Wittenbergs denkmalpflegerischer Ansatz, so Skudelny. „Es ist beeindruckend, wie das Wittenberger Schloss in seiner Bausubstanz erhalten wird und gleichzeitig durch Umnutzungen eine neue nachhaltige Funktion erhält. Das Gebäude darf so neue Geschichte schreiben.“ Wittenberg bietet so zahlreiche Anknüpfungspunkte an das diesjährige Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ und rückt die Frage in den Fokus, welche Rolle die Denkmalpflege in der aktuellen Nachhaltigkeitsdebatte einnimmt.

Für Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, steht Wittenberg exemplarisch für den Reichtum an Denkmälern, der Sachsen-Anhalt auszeichnet. „Hier lebte und wirkte Luther. Hier nahm die Reformation ihren Ausgangspunkt. Ihren Spuren kann man heute anhand von perfekt sanierten Denkmälern folgen, vom Lutherhaus über das Melanchthonhaus und die Cranachhöfe bis zur Schlosskirche. Die Lutherstadt hat 2017 anlässlich des Reformationsjubiläums gezeigt, dass sie ein hervorragender Gastgeber ist, sie wird auch ein würdiger Eröffnungsort des bundesweiten Tages des offenen Denkmals sein“, so der Ministerpräsident.

Eröffnungsstadt mit besonderem Programm

Interessierte in und um Wittenberg dürfen sich laut Pressemitteilung der DSD auf ein abwechslungsreiches Programm freuen: Dank starker Partnerschaften der Stadt und der DSD sollen auch sonst nicht zugängliche Orte geöffnet werden. „Es ist uns eine Ehre, den Tag des offenen Denkmals mit diesem Fest eröffnen und damit Wittenberg präsentieren zu dürfen“, freut sich Oberbürgermeister Torsten Zugehör über die Zusage der DSD und ruft alle privaten Denkmaleigentümer, Vereine und städtischen Einrichtungen Wittenbergs auf, am 13. September 2020 ihre Denkmaltüren für Besucher zu öffnen. Ab Anfang März bis Ende Mai können alle bundesweiten Veranstalter ihre historischen Bauten und Stätten zum Tag des offenen Denkmals online anmelden unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.

Bewerbungen als bundesweite Eröffnungsstadt: Ab sofort können sich Städte, die wie Wittenberg Gastgeberstadt werden möchten, für 2021 und die Folgejahre informieren und bewerben unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/aktionstag/bundesweite-eroeffnung/ sowie www.denkmalschutz.de/eroeffnungsstadt

Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist für das Konzept des Aktionstags verantwortlich, legt das jährliche Motto fest und stellt ein umfassendes Online-Programm sowie zahlreiche kostenlose Werbemedien zur Verfügung. Sie unterstützt die Veranstalter mit bundesweiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie einem breiten Serviceangebot. Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days. Mit diesem Tag schafft die Deutsche Stiftung Denkmalschutz große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege in Deutschland. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstaltern – von Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern –, ohne die die Durchführung des Tags des offenen Denkmals nicht möglich wäre. Der Tag des offenen Denkmals ist eine geschützte Marke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.