St. Johannes der Täufer (Vohren)

Das im Volksmund Affhüppenkapelle genannte Bauwerk ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude. Schon 1695 wird eine Kapelle auf dem Gutshof zu Affhüppen erwähnt. 1710 wurde dort eine barocke Kapelle zu Ehren der Gottesmutter und des hl. Antonius von Padua eingeweiht. An Stelle der bisherigen kleinen Kapelle ließ die Witwe des Meiers Johann Heinrich Affhüppe, Maria Katharina geb. Schulze ter Oeverst, von 1854 bis 1856, wenige Jahre vor ihrem Tod (1857), etwas östlich davon die jetzige große neugotische Kapelle mit schlankem Westturm nach Plänen des Baumeisters Emil von Manger mit großem Kostenaufwand erbauen.

Der kreuzförmige Backsteinsaal mit einem kleinen Turm lehnt sich an die Formen der Frühgotik an. Die Einrichtung ist einheitlich neugotisch und stammt aus der Erbauungszeit. Infolge späterer Abmachungen zwischen dem Schwiegersohn der Stifterin, dem Mühlenherrn Anton Scheffer-Boichorst zu Warendorf, und dem Bischof fielen die Kapelle und die mit ihr verbundenen Stiftungen an den Bischöflichen Stuhl.

Seit Ende der 1950er Jahre wird die Kirche nicht mehr für Gottesdienste genutzt. Ein Abriss wurde verhindert. Das Gebäude dient dem Bistum Münster als sakraler Lagerort, der Innenraum der Kirche ist seitdem verschlossen. Der Bischöfliche Stuhl, der etwa 100 Jahre Eigentümer war, übertrug die Kapelle am 10. Januar 1967 schenkungsweise an die Kirchengemeinde St. Laurentius.

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Dokument erstellt am 19.04.2016
Letzte Änderung am 19.04.2016

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.