Signale für Ruhrtalbahn stehen bis 2021 auf grün

Der rote Schienenbus der RuhrtalBahn wird vorerst nicht mehr fahren. Foto: RuhrtalBahn/Zarges

Schwelm (pen/aw). „Bitte einsteigen und die Türen schließen, Eisenbahnromantik erleben und die Sehenswürdigkeiten am Schienenrand entdecken“ – seit 2005 bietet die Ruhrtalbahn Schienennostalgie und Freizeiterlebnisse nach Fahrplan. Mit ihren Unterschriften stellten Geschäftsführer Stefan Tigges und Landrat Olaf Schade die Signale jetzt bis 2021 auf grün. „Zug um Zug hat sich die RuhrtalBahn in inzwischen 14 Saisons zu einem touristischen Vorzeigeprojekt und zu einer Werbelokomotive für den Ennepe-Ruhr-Kreis entwickelt.

Gut eine halbe Million Fahrgäste waren mit ihren Zügen zwischen Hattingen und Wetter, Herdecke und Ennepetal, Schwelm und Witten unterwegs. Für weitere drei Jahre bleibt die Bahn nun das ideale Angebot, um unsere Region zu entdecken“, freuten sich die Unterzeichner.

Die Weichen dafür hatte der Kreistag gestellt. Grundlage der Vereinbarung ist ein Betriebskostenzuschuss des Kreises von jährlich 110.000 Euro. Weitere 55.000 Euro kommen von der Stadt Hagen. Dafür bietet die RuhrtalBahn insgesamt 32 Fahrtage an. Im Einsatz ist ein fast 60 Jahre alter, dreiteiliger roter Schienenbus VT 98 mit 140 Sitzplätze. „Ältere schwelgen hier schnell in Erinnerungen an die Zeiten, als dieser Triebwagen quasi auf allen Nebenstrecken im Einsatz war. Jüngere genießen es, direkt hinter dem Fahrer echtes Lokführerfeeling zu erleben“, weiß Tigges.

Das Rückgrat für das Angebot in der Saison 2019 liefern die Linien R von Hagen über Wetter und Witten nach Hattingen und die Linie Teckel von Herdecke nach Ennepetal. Auf den gut 40 Kilometern durch das Ruhrtal ist der Schienenbus zwischen Mai und Oktober an jedem Sonntag außer dem ersten Sonntag des Monats sechsmal unterwegs. Neu an der Streckenführung sind die Stopps an den Bahnhöfen in Witten und Wetter (Ruhr).

„Die insgesamt zehn Haltepunkte im Ennepe-Ruhr-Kreis machen es möglich, Hattingen, Witten und Wetter zu besuchen. Attraktionen wie das Industriemuseum Henrichshütte und die Ruine Hardenstein, das Henriette-Davidis-Museum und die historischen Altstädte warten“, weckt Schade den Entdeckergeist. Weiterer Höhepunkt: Die Fahrt über das Wittener Eisenbahnviadukt, ein Erlebnis, das ansonsten Lokführern von Güterzügen vorbehalten ist.

Wie im Ruhrtal haben Fahrgäste auch auf der Linie Teckel die Chance, die Haltepunkte zu Ausgangspunkten für erlebnisreiche Wanderungen und Radtouren werden zu lassen. Und auch hier führt der Weg über ein Ruhrviadukt. „Alleinstellungsmerkmal dieser Linie ist aber der Straßenbahncharakter, den die Streckenführung zwischen Gevelsberg und Ennepetal aufweist“, wirbt Tigges. Zu Gast ist der Schienenbus auf dieser Strecke an den Sonntagen 5. Mai, 7. Juli und 1. September.

Hin- und Rückfahrt auf beiden Linien kosten 20 Euro, Teilstrecken und Fahrradmitnahme sind möglich. Für Kinder bis einschließlich 14 Jahren gilt wie schon Jahren: Bis zu drei von ihnen fahren in Begleitung eines Erwachsenen kostenlos.

Neben dem Linienverkehr plant die RuhrtalBahn für die nächsten Monate zahlreiche Sonderfahrten. Dazu zählen zum Saisonauftakt am Ostersonntag, 21. April, Viaduktfahrten auf dem Rundkurs Witten, Hagen, Herdecke, Dortmund, Witten sowie die Bergische Runde von Hagen über Ennepetal und Schwelm nach Wuppertal und Remscheid. „Dieses Angebot war in der letzten Saison durchgehend ausverkauft. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Schienenbus hier über die Müngstener Brücke, Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke, fährt“, berichtet Tigges.

Details über Fahrtage und Fahrpreise sowie weitere Sonderfahrten und Kombiangebote wie das MontanTicketRuhr und die Tour Ruhrschifft finden Interessierte im Internet unter www.ruhrtalbahn.de.

Nostalgischer Bahnverkehr im Ruhrtal

Neben der RuhtalBahn ist seit der Saison 2018 das Bochumer Eisenbahnmuseum wieder mit Zügen in Eigenregie zwischen Bochum-Dahlhausen und Wengern Ost unterwegs. Gefahren wird seit April und bis Oktober an den ersten Sonntagen und zweiten Samstagen. Im Einsatz sind der Wismarer Schienenbus – bekannt als „Schweineschnäuzchen“ – sowie ein Zug mit nostalgischen Reisezugwagen aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Da für die Dampflokomotive 38 2267 – die preußische P8 – die Hauptuntersuchungläuft, setzt das Museum für diesen Zug die Diesellokomotive V100 ein.