Schloss Hummelshain: Dritter Bauabschnitt startet mit Sorgenfalten

Neues Jagdschloss Hummelshain. Foto: rottenplaces Archivfoto

Hummelshain (aw). Am Neuen Schloss Hummelshain hat der 3. Bauabschnitt der Dachsanierung begonnen. Sorgen bereiten dem Förderverein indes die Schwammsanierung und die bevorstehende Zwangsversteigerung. Das Gerüst steht, der Kran dreht sich, die Dachdecker der Firma Holz-Augustin aus Schkölen (Saale-Holzland-Kreis) haben ihre Arbeitsplätze auf dem Steildach des Neuen Schlosses eingerichtet. Mit Wochenbeginn hat nach monatelanger Planung und Vorbereitung der 3. Bauabschnitt der Dachsanierung begonnen. War 2018 und 2019 der den Wetterunbilden besonders ausgesetzte Westflügel saniert worden, ist jetzt der Dachbereich zwischen Turm und Ostflügel an der Reihe. In diesem Bereich wurde Befall mit dem Echten Hausschwamm festgestellt, der auch die repräsentativen Prachträume des Schlosses bedroht. Da der Hausschwamm vom eindringenden Niederschlagswasser „lebt“, ist die Dachsanierung ein erster Schritt zu seiner Bekämpfung.

Förderverein und Handwerker haben sich vorgenommen, die Arbeiten dieses Bauabschnitts bis zum Ende des Sommers abzuschließen. Sorgen bereitet hingegen, wie es anschließend weitergehen wird. Für den 4. Bauabschnitt, die dringend notwendige Schwammsanierung im Inneren des Schlosses, hat der Verein Fördermittelzusagen sowohl des Freistaates Thüringen wie auch der Bundesrepublik Deutschland. Aber werden diese unter den Bedingungen der derzeit natürlich vorrangigen Pandemie-Bekämpfung Bestand haben? „Wie ein Krebspatient auch in Coronazeiten optimal behandelt wird, sollte die Bekämpfung des Echten Hausschwamms ungeachtet der derzeit schwierigen Bedingungen durchgeführt werden, um ein nicht beherrschbares Ausufern des Schadens zu verhindern“, meint der Vereinsvorsitzende Rainer Hohberg.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor, der wie ein Damoklesschwert über dem Schloss und seinem Förderverein schwebt, ist die Zwangsversteigerung, die derzeit am Amtsgericht Jena vorbereitet wird. Beantragt hat sie ein Apoldaer Unternehmer, der dem hochverschuldeten Schlosseigentümer 2017 einen hohen Geldbetrag für das Schloss geliehen hatte und nun dringend sein Geld zurück haben will. Wie der Förderverein aus der Staatskanzlei erfahren hat, prüft das Thüringer Landesamt für Denkmalspflege derzeit, ob es der Zwangsversteigerung beitreten wird. Denn durch die gewährten und im Grundbuch gesicherten Fördermittel ist auch der Freistaat Thüringen Grundschuldgläubiger des Schlosses und hat dadurch Möglichkeiten, die Interessen des Freistaates Thüringen in diesem Verfahren wahrzunehmen.

Auf der Schlossbaustelle werden die Handwerker zunächst die Jahrzehnte alte provisorische Eindeckung mit Preolithschindeln entfernen und die darunterliegende Dachkonstruktion in Stand setzen. Dann wird die Dachentwässerung erneuert und die Dachflächen erhalten eine dauerhafte Schiefereindeckung. Eine besondere Herausforderung ist die Demontage der zentnerschweren schmiedeeisernen Dachziergitter, die in der Kunstschmiedewerkstatt Gerhardt in Knau (Saale-Orla-Kreis) restauriert werden und anschließend wieder auf dem Giebel angebracht werden. Über den Fortgang der Arbeiten kann man sich jederzeit im multimedialen Bautagebuch informieren: www. foerderverein-schloss-hummelshain.de