Restaurierungsmaßnahmen in der Dorfkirche in Ruchow

Dorfkirche in Ruchow. Foto: Niteshift/CC BY 3.0

Mustin (dsd/aw). Für die Restaurierung der Seitenwände und des Triumphbogens in der Dorfkirche Ruchow in Mustin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in diesem Jahr dank der treuhänderischen Stiftung Dorf- und Kleinstadtkirchen Dr. Hans und Marianne Raue in der DSD sowie einer zweckgebundenen Spende 11.500 Euro zur Verfügung. Die Dorfkirche gehört zum Kirchenkreis Wismar. Mit dem lindenumstandenen Kirchhof stellt sie noch heute den Mittelpunkt des ehemaligen Gutsdorfes dar. Der örtlichen Tradition nach markiert ihr Turm sogar als geodätischer Punkt den Mittelpunkt Mecklenburgs.

Der gewölbte Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert besitzt bemerkenswerte gestaffelte Dreifenstergruppen mit schräg eingehender Laibung in den Schiffswänden und in der Chorostwand, die auf westfälische Vorbilder verweisen. Das mit einem Satteldach gedeckte Kirchenschiff wird im Osten durch einen quadratischen Chor aus dem Jahr 1267 und im Westen durch einen gleichfalls quadratischen Turm abgeschlossen. In den Turm führt ein fünffach abgestuftes Spitzbogenportal, der Turmaufsatz mit hohem Achteckhelm ragt in den Bau.

Im Inneren beeindruckt die Ausstattung mit Kruzifix, Kanzel, Barockaltar und einem Gemälde mit der Kreuzabnahme nach Rubens. Auch die Wandmalereien sind bemerkenswert. In der Kirche stehen zwei wertvolle historische Orgeln. Die überlieferte Barockausstattung der Kirche und ihre erhaltene Ausmalung sind für den ländlichen Raum keine Selbstverständlichkeit.

Seit 1997 wird das kleine Gotteshaus denkmalpflegerisch in sehr guter Qualität wiederhergestellt. Man hat den wohl bauzeitlichen Putz einschließlich der Wandmalereien und umfangreicher Schriftbänder unter der Wandfarbe gefunden. Die Fresco-Malereien mit Vorritzungen sind in ihrer vermutlich auf die Zeit um 1300 datierenden Fassung unverändert unter den späteren Kalkanstrichen erhalten geblieben. Einige Befundfenster geben einen vielversprechenden Blick auf die ursprüngliche Fassung frei. In diesem Jahr steht die Restaurierung der Seitenwände und des Triumphbogens an.