Rearaturarbeiten: Motorzugschiff MS Freudenau erhält Fördermittel

Museumsschiff MS Freudenau in Regensburg. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

Regensburg (dsd/aw). Für die Reparatur der beiden Deutz-Hauptmotoren des Museumsschiffs MS Freudenau stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zweckgebundener Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 20.000 Euro zur Verfügung. Damit können die Pleuellager erneuert werden. Die MS Freudenau ist seit 2004 als bewegliches Denkmal in die bayerische Denkmalliste eingetragen. Sie ist der letzte erhaltene Vertreter einer einst 22 Einheiten umfassenden normierten Schlepperserie. Die Boote wurden in den 1940er Jahren nach einem Entwurf der schiffbautechnischen Versuchsanstalt Wien auf mehreren Donauwerften gebaut. Der Typ war so erfolgreich, dass er auch für zahlreiche Nachkriegsschiffe Pate stand. Heute liegt die Freudenau altstadtnah am Marc-Aurel-Ufer in Regensburg als Bestandteil des Donau-Schifffahrts-Museums. Das DSM ist die einzige Einrichtung in Bayern, die die Geschichte der Donauschifffahrt umfassend darstellt.

Das Motorzugschiff MS Freudenau wurde 1942 auf der Linzer Werft für die Erste Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft (DDSG) in Wien gebaut und als sogenannter N-Typ fahrbereit und fahraktiv in das Schiffsregister eingetragen. Das 48,3 Meter lange und 7,2 Meter breite Donauschiff hat einen Tiefgang von anderthalb Metern und eine Leistung von zweimal 550 PS. 1993 wurde das Boot als nicht mehr betriebsbereit abgestellt. Zwei Jahre später kaufte der heutige Eigentümer die MS Freudenau zum symbolischen Preis von 1,20 österreichischen Schilling – einem österreichischen Schilling zuzüglich 20 Prozent österreichischer Mehrwertsteuer.

Im Donau-Schifffahrts-Museum Regensburg befinden sich neben der Freudenau der Schleppkahn Helga, eine historische Krananlage und ein historischer elektrischer Schiffsdurchzug an der Steinernen Brücke. Der Reparaturanleger Willi entstand aus einem ehemaligen Arbeitsschiff der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes als zweiter Anleger, sogenannter Steiger. In dem fest angedockten Radzugdampfer DS Ruthof/Érsekcsanád, der 1922 erbaut wurde, wird heute die Ausstellung zur Geschichte der Donauschifffahrt präsentiert.