Publikation „Sperrgebiete in der DDR“

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Allein in Ost-Berlin hatte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) mindestens 232 Dienstgebäude – inklusive der Zentrale in Berlin-Lichtenberg sowie Sport- und Erholungsanlagen und den Flugplatz Johannisthal. Im neuen Band „Sperrgebiete der DDR“ lassen sich diese und viele andere Zuordnungen zur Geschichte von Gebäuden und Standorten in der ehemaligen DDR finden. Auf Dutzenden Karten haben vier Experten aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv viele militärisch genutzte, oft unzugängliche Gebiete und Gebäude in der DDR verzeichnet.

Ausgangspunkt für die Arbeit der Autoren waren die Ergebnisse der „Arbeitsgruppe Sperrgebiete“, die auf Beschluss des Politbüros der SED 1987 ihre Arbeit aufnahm. Bestehend aus Vertretern des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), der Nationalen Verteidigung (MfNV), des Innern (MdI) sowie der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in der DDR (GSSD) erstellten sie eine erste Liste von Standorten sowjetischer Streitkräfte. In Reaktion auf den Unmut der Bevölkerung durch die oft schweren Schäden, die die in der DDR stationierten sowjetischen Truppen verursachten, und befördert von Perestroika traute sich die SED-Führung, eine Bestandsaufnahme der oft geheimnisumwitterten Standorte zu veranlassen.

Aufbauend auf diese Dokumente und ergänzt um eine Vielzahl weiterer Quellen aus dem BStU-Archiv, aber auch aus dem Bundesarchiv und anderen verzeichnet der Band ungefähr 6.000 Liegenschaften – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Sie sind mit einer Punktsignatur und dazugehöriger Nummer in den Karten verzeichnet. Die beiliegende CD enthält eine fast 1.000 Seiten starke Liste, auf der die Nummern auf den Karten dem damaligen Nutzer der Liegenschaft zugeordnet sind. Eine ausführliche Einführung erläutert die Hintergründe zu den Quellen des Atlas.

Mehr Informationen unter www.bstu.bund.de