Osnabrück setzt im Piesberg Ziegen ein

Osnabrück (pm/aw). Wer in den vergangenen Tagen im nordöstlichen Teil des Kultur- und Landschaftsparks Piesberg unterwegs war, hat sie vielleicht schon gesehen: Seit rund einer Woche leben dort 14 Ziegen. Die Tiere fühlen sich wohl und finden genug zu fressen – deswegen sind sie dort. Eigentlich leben die Ziegen auf dem Hof von Ludger Weiligmann in Lengerich. Doch der Ziegenhalter verleiht seine Tiere regelmäßig für Landschaftspflegeeinsätze wie den im Piesberg. Die Aufgabe der Ziegen: Die Birken, die sich massenhaft aussäen, zu stutzen. „Wenn wir die Birken wachsen lassen, sind die für den Piesberg charakteristischen Felswände in wenigen Jahren nicht mehr zu erkennen“, sagt Detlef Gerdts, Leiter des städtischen Fachbereiches Umwelt und Klimaschutz.

Der Grund: Auf den Bermen, den terrassenartigen Absätzen in den Hängen des Berges, wachsen die Birken im Erosionsschutt besonders gut. Um das zu verhindern, wurden in der Vergangenheit Fachfirmen engagiert, um die jungen Bäume zu entfernen – ein Unterfangen, das langfristig keinen Erfolg zeigte. „Die Birken sind im Anschluss daran stärker gewachsen als vorher“, so Gerdts.

Also kommen jetzt 14 klettererfahrene Landschaftspflegerinnen besonderer Art, nämlich Ziegen unterschiedlicher Rassen, zum Einsatz. Sie knabbern die kleinen Bäumchen an und sorgen so dafür, dass sie mit der Zeit absterben. Auf einer Fläche von insgesamt fünf Hektar im östlichen Teil des Piesbergs können sich die Ziegen frei in den Felswänden bewegen. Die Nächte verbringen die Tiere geschützt in einer Hütte. Ansonsten sind sie nicht sehr anspruchsvoll, geben sich mit dem zufrieden, was sie finden und bekommen alle paar Tage frisches Wasser. „Nur Nässe mögen die Tiere nicht“, sagt Weiligmann. Deshalb werden sie abgeholt, wenn es beginnt, regelmäßig zu regnen. Der Halter geht davon aus, dass das gegen Ende Oktober der Fall sein wird. Überwintern werden die Ziegen in Lengerich, im Frühjahr werden sie aber bereits wieder im Piesberg sein und ihre Aufgabe weiterführen.

Wer die Tiere sehen möchte, sollte am besten vom Parkplatz am Grubenweg in Lechtingen zur Aussichtsplattform Steinbruch und von dort Richtung Johannissteine gehen. Weil der Kessel und die Hänge, in denen die Ziegen sich bewegen, groß sind, sollten Besucherinnen und Besucher ein Fernglas dabeihaben, für Fotos eignet sich eine Kamera mit Teleobjektiv.

Mit etwas Glück kann man die Tiere auch mittels der seit Jahren auf der Felsrippe installierten Webcam (www.osnabrueck.de/piesberg) in den Hängen entdecken.