Loretokapelle & Waldkreuzweg Brenken

In der westfälischen Stadt Büren im Kreis Paderborn am nördlichen Rand des Haarstranges findet sich die Loretokapelle, die 1736 von der Adelsfamilie von und zu Brenken erbaut wurde und ein Ausdruck der Marienverehrung der alten Almetalsiedlung ist. Einmal im Jahr, seit mehr als 200 Jahren, läutet im September zu Mariä Geburt eine kleine Glocke, die noch von Hand bedient werden muss. An dem Sonntag nach Mariä Geburt wird an der Kapelle die Heilige Messe gefeiert, im Anschluss führt die Marienprozession zum Schloss Erpernburg und zurück zur Kapelle.

Die Loretokapelle in Brenken wurde vermutlich nach dem Vorbild des Heiligen Hauses von Nazareth gebaut. Der Brenkener Kapelle diente ebenfalls die 1678 erbaute Loretokapelle von Marienloh als Vorbild. Diese existiert heute nicht mehr, da sie 1854 abgerissen wurde. An der Ostseite der Brenkener Kapelle befindet sich ein Ehrenmal aus Sandstein, welches zur Erinnerung der verstorbenen Franziska Freifrau von Brenken, geborene Freiherrin von Schorlemmer errichtet wurde.

Auf dem Waldkreuzweg sind 14 Kreuzstationen – ebenfalls aus Sandstein – platziert, die die 14 Stationen des Leidensweges Christi darstellen sollen. Der Waldkreuzweg wurde von einigen Brenkener Familien errichtet und ist auf das Jahr 1860 datiert.
Loretokappellen

Loretokapellen (auch Lorettokapelle, Loretokirche, Maria Loreto) sind dem Patrozinium Unserer Lieben Frau von Loreto geweihten Kapellen oder Kirchen. Im deutschen Sprachraum erbaute man Kapellen nach dem Vorbild der Basilika in Loreto ab dem 16. Jahrhundert, oft als Stiftungen adliger Pilger nach ihrer Rückkehr von einer Loretowallfahrt. In Süddeutschland verbreitete sich der Bau von Loretokapellen im 17. Jahrhundert. Die Errichtung von Loretokapellen gehörte auch zur Bewegung der Gegenreformation, und ihr Bau wurde unter anderem von den Jesuiten gefördert. Nach dem Sieg der Habsburger in der Schlacht am Weißen Berg 1620 führte ein umfassender Rekatholisierungsprozess zur Gründung von Loreto-Wallfahrtsstätten in Böhmen. Etliche Loretokapellen wurden später zu Kirchen erweitert (Maria-Loretto-Kirche).

Quellen: Wikipedia, brenken.info, privat

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Dokument erstellt am 15.08.2017
Letzte Änderung am 15.08.2017

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.