Liebevolle geduldige Restaurierungen an Schloss Lütetsburg

Schloss Lütetsburg. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

Lütetsburg (pm/aw). Für die Dachdecker- und Zimmererarbeiten an der Vorburg von Schloss Lütetsburg stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 35.750 Euro zur Verfügung. Von der einstigen Wasserburg in Lütetsburg, die während der sächsischen Fehde 1514 zerstört wurde, ist bis heute die Grabenanlage zu erkennen. Ein halbes Jahrhundert später baute Unico Manninga das Bauwerk wieder auf, einhundert Jahre später musste man es erneuern. Ein weiteres Mal fanden 1893 Wiederaufbauarbeiten statt, nachdem die Hauptburg niedergebrannt war. Für das nun entstehende Wasserschloss wählte man als Stilform die Neorenaissance. Kriegszerstörungen und ein Brand 1956 führten dazu, dass das Schloss auf den alten Grundmauern mit modernen Baumaterialien errichtet wurde, diesmal in den Formen des barocken Vorgängerbaus.

Von der alten Anlage blieb der langgestreckte Backsteinbau der Vorburg erhalten. In der Mitte des parallel zur Straße gelegenen Gebäudes aus dem 16. Jahrhundert wurde 1731 ein zweigeschossiger Torturm erbaut, der sich mit seinem geschwungenen Sandsteingiebel und seitlichen Pilastern harmonisch in die ebenfalls mit geschweiftem Giebel und kleinen Turmaufsätzen im Stil der niederländischen Renaissance geschmückte Vorburg einfügt. Zur Schlossanlage gehört auch der von Edzard Mauritz Freiherr von Inn- und Knyphausen angelegte 30 Hektar große Park mit einem großen Rhododendron- und Azaleenbestand. Der öffentlich zugängliche Schlosspark – eines der wenigen auf dem Kontinent erhaltenen Beispiele für den frühromantischen Gartentyp – zählt zu den schönsten Norddeutschlands. Jung und Alt nutzen die Kilometer langen Wanderwege als Erholungsparadies.

Die Eigentümerfamilie lässt sich bei der Bauunterhaltung von Schloss und Garten von einem fachkundigen Architekten begleiten. Kontinuierlich widmet sie sich ganz unspektakulär, aber höchst effektiv dem Erhalt dieses außergewöhnlichen Kulturguts. Der östliche Gebäudeflügel der heute Kulturscheune genannten Vorburg weist altersbedingte Schäden an der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Dachkonstruktion und der Dachdeckung auf.