Kunigundenkapelle in Aub Burgerroth wird DSD-Förderprojekt

Die Kunigundenkapelle mit der 1000-jährigen Linde. Foto: Schorle

Aub Burgerroth (dsd/aw). Im Süden des Landkreises Würzburg liegt unweit von Burgerroth auf freiem Feld die um 1230 erbaute Kundigundenkapelle Buch. Die Wallfahrtskirche war das Gotteshaus für die Dörfer Buch, Burgerroth, Niedersteinach und die Burg Brauneck. Noch heute führt der Bamberger oder Kunigundenweg, ein Pilgerweg, von der Kapelle über Aub, Bullenheim, Scheinfeld, Schlüsselfeld und Burgebrach durch den Steigerwald nach Bamberg. Für die Instandsetzung der Außenfassade und der historischen Fensterverglasung der Kunigundenkapelle stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale 10.000 Euro zur Verfügung.

Wahrscheinlich erbauten Heinrich von Hohenlohe und dessen Sohn Konrad die Kapelle, die Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn zu Beginn des 17. Jahrhunderts umbauen ließ. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Wände und die Decke mit Stuck ausgestaltet, stiftete Thomas Klee aus Buch den heutigen Hauptaltar mit der Darstellung der Heiligen Familie. Nach 1945 verlor die Kunigundenkapelle an Bedeutung.

Die Kapelle hat weitgehend ihren spätromanischen Charakter behalten. Nach ihrer Heiligsprechung im Jahr 1200 wurde die heilige Kunigunde vor allem in Franken eine der populärsten Heiligen. Die 1960 freigelegten Wandmalereien weisen auf eine kräftige und formenreiche Farbigkeit hin, wie sie um 1220 ihren Höhepunkt erreichte. Das Reiterbild an der Nordwand der Kapelle lässt bereits die sich ankündigende Gotik erkennen. An der südlichen Chorwand ist neben einem kleinen rundbogigen, der Zeit entsprechendem Fenster noch deutlich eine Darstellung des Jesuskindes mit drei Gestalten mit ausgestreckten Händen zu erkennen. In der halbunterirdischen tonnengewölbten Unterkapelle, die nicht als Krypta diente, stand ein weiterer Altar.

Herzstück der Kapelle ist der dreiteilige spätbarocke Altar. Das reichverzierte Antependium symbolisiert mit einer goldenen Pflugschar und den drei Kleeblättern die Legende, wonach die heilige Kunigunde zum Beweis ihrer Treue und Unschuld über glühende Pflugscharen gelaufen sein soll.