Instandsetzung von Nikolai-Sperrwerk abgeschlossen

Einsetzen der Sperrwerkstore am Nikolai-Sperrwerk. Foto: LSBG

Hamburg (aw). Im Zuge des Bauprogramms zur Erhöhung und Verstärkung der Hauptdeichlinie hat der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) im Auftrag der Umweltbehörde das in der Altstadt liegende Nikolai-Sperrwerk von Grund auf wieder instand gesetzt. Das nach der Sturmflut von 1962 errichtete Nikolai-Sperrwerk an der Hohen Brücke wurde umfangreich umgebaut. Die Sperrwerkstore wurden ausgebaut und durch neue Tore ersetzt, das Betriebsgebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Die komplette Elektrik, Hydraulik und Steuerungstechnik wurden erneuert.

Durch diese Modernisierung und Verbesserung der Anlage ist das Nikolaisperrwerk für die kommenden Jahrzehnte ertüchtigt worden. Die Gesamtbaukosten sind mit 11,6 Millionen Euro veranschlagt. Der Sturmflutschutz war während der kompletten Bauzeit sichergestellt.

Nachdem Ende Dezember bereits die Verkehrseinschränkungen im Straßenzug Kajen / Hohe Brücke / Bei dem Neuen Krahn aufgehoben wurden, wird das Nikolaisperrwerk und das Nikolaifleet nun auch wieder für die Schifffahrt freigegeben. Das Sperrwerk wird zukünftig vollautomatisch vom Leitstand in der Schaartorschleuse bedient. „Ich freue mich, dass der LSBG wieder einen Baustein der Hochwasserschutzlinie ertüchtigt hat. Die Hamburger Innenstadt ist nun noch besser vor Sturmfluten geschützt. Direkt gegenüber der Speicherstadt ist auf dem Nikolaisperrwerk auch ein schöner Aussichtspunkt entstanden“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan.

LSBG Geschäftsbereichsleiter Gewässer- und Hochwasserschutz Dr. Olaf Müller: „Die Grundinstandsetzung des Nikolaisperrwerks wurde in kompakter Bauzeit hervorragend umgesetzt. Wo es möglich war, wurde der Bestand erhalten, an anderen Stellen umfangreich instandgesetzt und mit neuester Technik ergänzt, ein Musterbeispiel für wirtschaftliches Bauen im Bestand.“

Der Schutz vor Sturmfluten ist für Hamburg von existentieller Bedeutung. Rund 45 Prozent der Hamburger Stadtfläche ist durch Sturmfluten gefährdet und auf einen sicheren Schutz angewiesen. Die Hamburger Hochwasserschutzlinie schützt auf mehr als 100 km diese tiefliegenden Gebiete. Durch die mittel- bis langfristigen Änderungen, beispielsweise aufgrund des Klimawandels, wird der Hochwasserschutz fortlaufend an neue Erfordernisse angepasst. Im Rahmen des Bauprogrammes zur Erhöhung und Verstärkung der Hauptdeichlinie wurde daher das nahe der Keimzelle Hamburgs liegende Nikolai-Sperrwerk verstärkt.