Historische Verladehalle Güterbahnhof Chemnitz-Hilbersdorf

Die 374 Meter lange und 43 Meter breite Verladehalle wurde 1933 erbaut und war Bestandteil des Güterbahnhofes Chemnitz-Hilbersdorf. Dieser funktionierte zu dieser Zeit als Eisenbahnknotenpunkt und war nach Dresden-Friedrichstadt der zweitgrößte Rangierbahnhof innerhalb der Reichsbahndirektion Dresden. Nachdem 1996 die Anlagen stillgelegt hatte, demontierte man die Gleisanlagen. Der Verfall hielt Einzug. Über die Jahre zerstörten Vandalen die Substanz, Diebe stahlen das Inventar und alles, was irgendwie zu Barem gemacht werden konnte. Jugendliche und Abenteuerlustige entdeckten die zugewucherte Verladehalle zwischenzeitlich als gefährlichen Spielplatz. 2016 verunfallte ein Teenager beim klettern auf dem Dach der Halle und verletzte sich schwer.

Ein Investor, der die Verladehalle von der Stadt gekauft hatte, reichte 2016 den Abbruchantrag ein. Ende 2016 stimmte das Landesamt für Denkmalschutz dem Antrag zu. Das Bauwerk galt wegen seiner Stahlkonstruktion als architektonisch wertvoll. Deshalb prüfte die Stadt, die bis 2014 Eigentümer des Objekts war, eine Umsetzung der Halle ins etwa zwei Kilometer entfernte Sächsische Eisenbahnmuseum. Hierfür wären Kosten von etwa 5,5 Millionen Euro entstanden. Zu teuer für die Stadt. Andere Experten kalkulierten mit rund 2 Millionen Euro.

Trotzdem konnte dieser Plan nicht realisiert werden. Anfang 2018 rollten die Bagger an und machten die Verladehalle dem Erdboden gleich. Hier sollen zwei Gewerbeflächen entstehen. 2019 sollen die Arbeiten dafür beginnen.

Quellen: Freie Presse, Wikipedia, privat.

Dokument-Information
Objekt ID: rp-033027
Kategorie: Bahnanlagen
Bundesland: Sachsen
Standort: keine Angabe
Baujahr: 1933
Denkmalschutz: nein
Bauherr: keine Angabe
Objekt erfasst: 12.04.2018
Objekt erstellt: 17.05.2018
Letzte Änderung: 17.05.2018
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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.