Gewinner des Deutschen Preises für Denkmalschutz stehen fest

Eisenbahnviadukt Chemnitz, Annaberger Straße. Foto: rottenplaces Archivfoto

Berlin (aw). Das Präsidium des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz hat die diesjährigen Empfänger des Deutschen Preises für Denkmalschutz 2020 bekannt gegeben. Bedacht werden zehn Persönlichkeiten und Personengruppen, die sich in besonderem Maße um die Erhaltung und Vermittlung des baulichen und archäologischenErbes verdient gemacht haben. Der Deutsche Preis für Denkmalschutz ist die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wird in mehreren Kategorien vergeben: Dem Karl-Friedrich-Schinkel-Ring für ein herausragendes Lebenswerk, den Silbernen Halbkugeln für überdurchschnittliches Engagement einzelner oder mehrerer Personen für die Denkmalpflege, dem Journalistenpreis für engagierte und fachkundige Berichterstattung über Kulturdenkmale sowie dem Internetpreis für die Vermittlung denkmalpflegerischer Inhalte.

Der Karl-Friedrich-Schinkel-Ring wird in diesem Jahr verliehen an Dipl.-Ing. Winfried Brenne (Berlin) verliehen, für sein weit über die Architektentätigkeit hinausgehendes, außergewöhnliches Engagement als anerkannter Spezialist für die denkmalgerechte Instandsetzung von Bauten der klassischen Moderne. Die Silbernen Halbkugeln erhalten die Denkmalstiftung Walder Kirche e. V. (Nordrhein-Westfalen) für ihren ambitionierten Einsatz zur Rettung dieser ortsbildprägenden, neoklassizistischen Kirche mit 1.000 Jahre altem Turm, die inzwischen zu einem identitätsstiftenden Faktor für Solingen avanciert ist, sowie die Studentendorf Schlachtensee eG (Berlin), für ihr langfristiges, mutiges Engagement, ohne dieses das herausragende Ensemble der 1950er Jahre nicht mehr existierte. Achim Kramb (Hessen) erhält ebenfalls die Silbernen Halbkugel für seine behutsame, substanzschonende, mustergültige Sanierung eines Gasthauses aus dem 16. Jahrhundert in der Innenstadt von Limburg, wie auch der Kirchberger Natur- und Heimatfreunde des NABU Deutschlands Ortsgruppe Kirchberg e. V. (Sachsen). Der Verein erhält die Auszeichnung für die über 30 Jahre hervorragende, umfassende Betreuung des bedeutenden montanarchäologischen und historischen Flächendenkmals „Hoher Forst“ bei Kirchberg (Zwickau).

Für ihren erfolgreichen Kampf um die Rettung des Chemnitzer Eisenbahnviaduktes erhält der Viadukt e. V. Verein zur Nutzung des Baulichen Erbes der Industrialisierung Chemnitz (Sachsen) die Silberne Halbkugel, wie auch der Heimatbund Bad Dürrenberg e. V. (Sachsen-Anhalt) für sein ehrenamtliches Engagement zum Erhalt und zur Bewusstseinsbildung über den Wert des überaus bedeutenden, unter Denkmalschutz stehenden Gradierwerkes dieser ehemals sächsischen Saline. Der Journalistenpreis geht an Uli Patzwahl (NDR), an Nils Werner und Alexander Roth (MDR), sowie an Rita Neumaier (Stadtredaktion „Landshuter Zeitung“). Der Internetpreis wird in diesem Jahr nicht vergeben. Überreicht werden die Auszeichnungen am 23. November in Berlin.