Fort A Minden

Um die Eisenbahnlinie Köln-Minden sichern zu können, baute man ab dem Jahr 1947 die Forts A, B und C im Festungsverbund Minden. Fort A wurde im Jahr 1849 fertig gestellt und bis zur Aufhebung der Festung Minden im geplanten Sinne militärisch genutzt. Die Eisenbahn hatte große strategische Vorteile, denn Soldaten konnten ab sofort schneller von einem Ort zum anderen transportiert werden. So wurden weitere Entfernungen möglich, als zuvor mit Fußmärschen. Weil die Grenze des Königreich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof begann, erfolgte auch für dieses Ensemble eine Sicherung.

Die gesamte Anlage des Fort A war etwa fünfmal größer als das heute noch erhalten „Reduit“, das Herzstück der Anlage. Nach seiner militärischen Funktion diente das Fort A als Lazarett und auch als Unterkunft für Soldaten. Im Jahr 1878 begann der Abbau der vier äußeren Verteidigungsringe auf dem Gelände, nur das Reduit blieb stehen und wurde für die Nutzung als Krankenstation und Unterkunft wohnlicher eingerichtet. Dazu wurden große Fenster in die Außenwand gebrochen. Die militärische Nutzung endete 1918.

Weil der Boden durch die vorherige Nutzung metertief mit Öl verseucht war, musste eine aufwenige Sanierung erfolgen. Ursprüngliche Pläne, hier das Preußen-Museum einzurichten, zerschlugen sich. Das Fort A diente als Zwischenlager für größere landwirtschaftliche Geräte, die bis zu einer möglichen Ausstellung im Mindener Museum hier untergestellt waren.

Als die Briten 1994 die Stadt und somit ihre Kasernen am Simeonsplatz verließen, sah man entsprechende Gebäude für eine museale Nutzung vor. Das Fort A überließ man seinem Schicksal. Jahrelang verblieb das Ensemble im „Dornröschenschlaf“, dann nahm sich die Tucholsky Bühne diesem 2008 an. Nach der festen Überzeugung der Theaterleute wurde das uralte Gebäude niemals besser genutzt, als heute. Sie sagen, das Fort A habe einfach so lange auf sie gewartet.

Interessante Links
www.tucholsky-buehne.de
www.festung-minden.de

Dokument-Information

Objekt ID: rp-029871
Kategorie: Militär & Militaria
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Standort: keine Angabe
Baujahr: 1847
Denkmalschutz: nein
Bauherr: keine Angabe
Objekt erfasst: 03.07.2017
Objekt erstellt: 15.08.2017
Letzte Änderung: 15.08.2017

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.