Forsthaus in Calenberg erhält Bronzetafel

Calenberg (pm/aw). Die Natursteinarbeiten am Wasserturm vom Forsthaus Calenberg waren dringend nötig. Nach Abschluss der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 35.000 Euro geförderten Arbeiten überbrachte jetzt Kristin Wichert, Ortskuratorin Paderborn der DSD, gemeinsam mit Jutta Dewenter von WestLotto eine Bronzetafel an Matthias Wilmes, den Eigentümer. Mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ soll die Plakette weiterhin an das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto erinnern und zugleich für weitere Unterstützung werben.

Südlich von Warburg im Ortsteil Calenberg liegt inmitten einer weitläufigen Parkanlage das Forsthaus der Burg Calenberg mit seinem zugehörigen Wasserturm. Der wohlhabende Barmer Kaufmann Hugo Schuchard erwarb 1880 bis 1882 die ruinösen Reste der Höhenburg Calenberg und ließ die Anlage nach Entwürfen des Kölner Architekten Heinrich Wiethase zu seinem neogotischen Sommersitz ausbauen. Wiethase gestaltete auch die Garten- und Parkanlagen auf dem Burgberg als englischen Park mit verschlungenem Wegenetz und staffageartig angeordneten Gehölzgruppen im Wechsel mit besonderen, exotischen Solitärbäumen. Außerhalb des Ortes entstand um 1885 inmitten einer Aue in der Parklandschaft für den Förster der Burg ein Forsthaus mit Wasserturm. Ob der Wasserturm die Versorgung der Burg oder sogar des Ortes sichern sollte, ist bisher ungeklärt. 2015 erwarb der heutige Besitzer das Gebäude und ging auch die Instandsetzung des Wasserturmes an.

Das dreiachsige Wohnhaus aus verputztem Natursteinmauerwerk mit Werkstein-Eckquaderungen und Fenster- und Türgewänden aus Sandstein schließt ein vorkragendes Dachgeschoss ab. Blendfachwerk mit Andreaskreuzen, ein nach 1900 aufgebrachter Gefachputz mit ornamentalen Malereien, ein Dreiecks-Zwerchhaus und Schwebegiebel schmücken den vielgestaltigen Bau. Ein etwas zurückgesetzter eingeschossiger Zwischenbau verbindet das Wohnhaus mit dem historisierend an einen Bergfried erinnernden Wasserturm. Der Wasserturm erhebt sich in drei Geschossen auf quadratischem Grundriss über einem runden Brunnenschacht und ist wie das Wohnhaus in natursteinsichtigem Mauerwerk erbaut. Auf der Schaufassade gliedern drei, vom Erdgeschoss zu den Obergeschossen kleiner werdende Fenster den Turmschaft. Eine auf weit auskragenden Sandsteinkonsolen aufliegende Sandstein-Plattform mit Metallgeländer bekrönt den Turm.