Fördervertrag für Hinteres Schloss in Henfstädt

Hinteres Schloss in Henfstädt. Foto: Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Henfstädt (dsd/aw). Dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr erneut Restaurierungsmaßnahmen am Hinteren Schloss in Henfstädt mit einem Fördervertrag unterstützen. Diesmal stehen 10.000 Euro für die Aufarbeitung und den Einbau verschiedener mehrflügeliger Holzfenster bereit. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Bislang half die spendensammelnde Denkmalschutzstiftung bei Arbeiten an Dach und Fassaden mit insgesamt rund 135.000 Euro.

Der Ort Henfstädt im Werratal zwischen Themar und Leutersdorf wird erstmals 914 urkundlich erwähnt. Die Ruine der mittelalterlichen Osterburg befindet sich auf einer Erhebung am rechten Werraufer. Durch Aufteilung des Burgbesitzes entstanden drei große Rittergüter. Von den Herrensitzen haben sich das sogenannte Vordere Schloss von 1533 und das Hintere Schloss im Stil der Renaissance von 1595/1596 erhalten. 1945 wurde das Gut enteignet und das Hintere Schloss zunächst als Flüchtlingsunterkunft, dann als Internat und schließlich als Hühnerstall und Technikstation genutzt. Als in den 1980er Jahren ein Wetterschaden nicht behoben wurde, begann der Verfall des Gebäudes, der erst in den 1990er Jahren durch einen neuen Eigentümer aufgehalten wurde. Dabei unterstützte ihn engagiert die Gemeinde.

Das langgestreckte, zum Hof hin zweigeschossige, massiv aus Naturstein errichtete Schlossgebäude steht links von einer Einfahrt, die auf einen langgestreckten Hof führt, um den sich weitere Fachwerkbauten und eine Fachwerkscheune gruppieren. Der ursprünglich wohl verputzte Schlossbau besitzt ein hohes Kellergeschoss und wird durch einen leicht nach links aus der Mittelachse versetzten, querrechteckigen Treppenturm mit einer steinernen Wendeltreppe erschlossen. Den Turm, den ein getreppter Schweifgiebel bekrönt, gliedern die Geschossgesimse. Hochrechteckfenster mit Natursteingewänden und Geschoss- und Traufgesimse akzentuieren die restlichen Fassaden. Dreigeschossige, durch Gesimse getrennte Dreiecksgiebel schließen den Bau, den einst ein Satteldach deckte. Rückwärtig befinden sich im Obergeschoss zwei Abort- oder Pecherker. Im Inneren lässt sich die ursprüngliche Raumstruktur nachzuvollziehen.