Fördervertrag für die Vituskirche in Drübeck

Klosterkirche. Foto: Frank Bothe/CC BY-SA 4.0

Drübeck (dsd/aw). Bereits in den 1990er Jahren unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) Wiederherstellungsmaßnahmen an Turm und Fassade der St. Vituskirche in Drübeck. Im vergangenen Jahr begannen Trockenlegungsarbeiten, an denen sich die DSD wiederum beteiligte. Nun kann die in Bonn ansässige private Denkmalschutzstiftung dank zahlreicher Spenden für unsere Dorfkirchen die Sanierung der Westapsis mit 20.000 Euro unterstützen. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen.

Das landschaftsbestimmende Benediktinerinnenkloster St. Vitus wurde vermutlich um 960 gegründet. Schon zur Jahrtausendwende wurden die Bauten beträchtlich umgebaut und erweitert. Die Klosterkirche hatte in dieser Bauphase die Form einer dreischiffigen, flachgedeckten Pfeilerbasilika. In den beiden letzten Dritteln des 12. Jahrhunderts wurde die Kirche dann aufwendig zu einer Gewölbebasilika ausgebaut. Dabei wurde das Langhaus durch einen einfachen Stützenwechsel mit Überfangbogen, dem sogenannten Echternacher Stützenwechsel, gegliedert. Von diesem Bau, der während des Bauernkrieges 1525 stark beschädigt wurde, sind heute – nach Wiederherstellungsversuchen im 19. Jahrhundert – nur noch der zweitürmige Westbau mit Apsis, das Mittelschiff, der südliche Querhausarm, Teile des südlichen Seitenschiffes, die Krypta und Reste des Chorquadrates erhalten.

Neben der Stiftskirche von Gernrode zählt der an der Wende zum 11. Jahrhundert entstandene Kernbau der Drübecker Klosterkirche zu den bedeutendsten frühen deutschen Kirchenbauten in ottonischer Zeit. Unter den kostbaren Ausstattungsstücken findet sich auch das Antependium, ein besticktes Altartuch aus dem 13. Jahrhundert. Durch eine zweckgebundene Spende konnte die DSD das fragile Textil restaurieren helfen.

Die Drübecker Klosterkirche wurde zwischen 1953 und 1956 umfassend restauriert und in den 1990er Jahren weiter instandgesetzt. Vor allem bereitet die aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk Probleme. Es sind Salzausblühungen und Bemoosungen festzustellen, die die bauliche Substanz angreifen. 2019 begannen daher Trockenlegungsarbeiten, vor allem in der Krypta, und Untersuchungen zur weiteren Vorgehensweise.