Eulensteinscher Hof in Großschwabhausen wird gefördet

Eulensteinscher Hof in Großschwabhausen. Foto: Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Großschwabhausen-Hohlstedt (dsd/aw). Die diesjährige Fassadensanierung am Eulensteinschen Hof in Großschwabhausen-Hohlstedt unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit 6.000 Euro. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe. Der Hof gehört zu den über 500 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen fördern konnte. Bereits von 2009 bis 2011 stellte die DSD für Restaurierungsmaßnahmen am Eulensteinschen Hof über 75.000 Euro zur Verfügung.

Vermutlich am Platz einer mittelalterlichen Hofanlage ließ Pfarrer Johannes Bock 1599 unter Einbeziehung von Bauresten der Vorgängeranlage einen Dreiseithof mit Wohnstallhaus, Scheune und einem Torbogen errichten, dessen Name seit 1641 mit dem der Familie Eulenstein verbunden ist. Die von einer Mauer umschlossene Anlage betritt man durch ein Tor mit einem aus der Erbauungszeit stammendem Rundbogenportal. In dessen Seiten sind kelchartige Sitzkonsolen mit konchenförmigen Sitznischen eingelassen. Das Torgewände zieren Diamantquader.

An das Tor schließt sich das zweigeschossige Wohnhaus mit massivem Erdgeschoss und aufwendig gestalteter Fachwerkfassade im Obergeschoss an. Die Gefache zeigen Andreaskreuze und Rauten. Das Brüstungsband ist mit einem Zahnschnittfries versehen. Füllhölzer und Stockwerkschwelle weisen eine Doppelreihe von Schiffskehlen auf. An der hofseitigen Fassade trägt im Bereich der oberen Stube eine Art Umgebinde die Deckenlast, was westlich der Saale ein sehr seltenes Konstruktionselement ist. Ein Satteldach deckt den Bau.

Die Raumaufteilung mit Stuben, Küche und Kammern ist original erhalten. Im Obergeschoss befindet sich eine hölzerne Bohlenstube, deren Decke um 1600 mit Schiffskehlen und Profilierungen versehen wurde. Die weitgehend original erhaltene, repräsentative Anlage besitzt mit ihren architektonischen Besonderheiten eine überregionale hauskundliche und architektonische Bedeutung.

Aufgrund langjährigen Leerstandes waren die Dächer marode. Eindringende Feuchtigkeit schädigte die Holzkonstruktion ebenso wie die mangelhafte Regenableitung die Fassaden. Undichte Fenster ergänzten das Schadensbild. Die Schäden konnten in den vergangenen Jahren Stück für Stück beseitigt werden. Das Gebäude wird museal genutzt und eine regionalbezogene Ausstellung gezeigt. In der Scheune und im rekonstruierten Gartenbereich finden Veranstaltungen statt.