Erneute Fördermittel für Kloster Schinna in Stolzenau

Kloster Schinna in Stolzenau. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

Stolzenau (dsd). Dietrich Burkart, Ortskurator Hameln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbrachte dank zahlreicher zweckgebundener Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale einen symbolischen Fördervertrag über 40.000 Euro für statische Sicherungsmaßnahmen und Schädlingsbekämpfung im Refektorium von Kloster Schinna in Stolzenau an Ute Heitmüller, die Vorsitzende der Stiftung Kloster Schinna.

Nachdem die Grafen von Hoya, die seit 1346 im Besitz der nahen Burg Stolzenau waren, im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts das Kloster dazu zwingen konnten, auf die Verfügung über seine Ländereien zu verzichten und neue Novizen aufzunehmen, war der Tod des letzten Mönchs abzusehen. Das Kloster wurde 1567 aufgelöst. Die Klosterkirche brach Graf Erich von Hoya ab, vermutlich nutzte er das gewonnene Baumaterial für die Vergrößerung seines Schlosses in Stolzenau. Die übriggebliebenen Gebäude dienten als Vorwerk des Amtes Stolzenau, dazu gehören einige Wirtschaftsgebäude, Teile der Klausurbauten, des Kreuzganges und eine Fachwerkkirche, die im 16. Jahrhundert als Ersatz für die Klosterkirche errichtet wurde.

Deren dreischiffigen Innenraum gliedern Holzstützen, die eine schlichte Holzbalkendecke tragen. Der eingezogene Chor weist lateinische und deutschsprachige Inschriften auf. 1732 wurde der Bau verkürzt und um einen quadratischen Westturm ergänzt. Die Kirche ist entsprechend der Entwicklungsgeschichte des Klosters unaufdringlich und macht deren Brüche deutlich. Auch die im letzten Jahrhundert durchgeführten Notsicherungsmaßnahmen in Form einer stählernen Sekundärkonstruktion sind erhalten und sichtbar. Passend dazu ergänzte man fehlende Bauteile in moderner Formensprache. Die Schriftfelder sind über weite Teile gut erhalten und lesbar.

Der ehemalige Landesbesitz der Klosteranlage wurde für den Kiesabbau verkauft. Besondere Verkaufsbedingungen sowie die Unterstützung durch den Landkreis und die Kommune ermöglichten die Gründung der Stiftung Kloster Schinna. Auf Grundlage eines Entwicklungsplanes wird die Instandsetzung und Nutzbarmachung der Gebäude und die Rekultivierung der Flächen schrittweise angegangen. Parallel dazu finden bauhistorische Untersuchungen und archäologische Grabungen statt, um die Entwicklungsgeschichte des Klosters aufzuarbeiten.

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