Die wundersame Wandlung der Papierfabrik Kröllwitz

Papierfabrik Kröllwitz. Foto: rottenplaces Archivfoto.

Kröllwitz (aw). Die Kröllwitzer Papiermühle, nahe der Saale und unmittelbar an der Trothaer Straße gelegen, wurde 1714 im sogenannten „Alten Lachsfang bey Giebichenstein“ erbaut und konnte nach der Erteilung der Konzession bereits zwei Jahre später das erste Papier schöpfen. Fünf Generationen der Kefersteins leiteten fortan die Geschicke der Papierfabrik, bis im August 1725 Hermann Francke neuer Eigentümer wurde. 1871 wandelte man aufgrund wirtschaftlicher Umstände das Unternehmen in die „Cröllwitzer Actien-Papier-Fabrik“ um. 1940 musste die Produktion von Papier eingestellt werden. Die Gebäude wurden über die Jahre nur noch zu Lagerzwecken genutzt.

Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt wollte 2005 einen Antrag auf Wiedernutzung der Wasserkraft zur Stromerzeugung prüfen, nachdem ein Projekt der Stadtwerke Halle (Saale) aufgesetzt wurde. Auf dem Gelände sollte ein Wasserkraftwerk der EVH GmbH zur Erzeugung von 600 kW Ökostrom entstehen. Durch den Einsatz des Sulfatverfahrens kam es im Noden Halles – genauer ausgelöst durch die Papierfabrik – zu einer enormen Luftverschmutzung, auf die sich der Ausspruch bezieht: „Es cröllwitzt“.

Planung Papierfabrik-Areal. Foto: Prof. Schuh Securities GmbH

In den Folgejahren ruhte das Areal und man suchte vergebens einen Investor mit sinnvollen Ideen zur Neunutzung. Erst 2008 kaufte die Prof. Schuh Securities GmbH das Gelände samt Ruinen und entwickelte erste Gebäude an der Unteren Papiermühlenstraße. 2010 zogen hier erste Mieter ein. Ende 2016 begannen nach den Rodungsarbeiten weitere Baumaßnahmen. Die Gesellschaft wird vier weitere Gebäude der einstigen Papierfabrik am Saaleufer kernsanieren und komfortabel ausstatten.

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Der Sanierer plant, im einstigen Kesselhaus fünf Wohneinheiten mit Wohnflächen von 150 bis 200 Quadratmetern. Über einen Aufzug wird man die Wohnungen im Maisonette-Stil erreichen, die zudem über ideenreiche Loggien, Balkone, Dachgärten und Tiefgaragenstellplätze verfügen. Im Maschinenhaus sind loftähnliche Drei- und Vierzimmerwohnungen mit über 100 Quadratmeter Wohnfläche geplant. In der „Alten Schlosserei“ sind acht Wohneinheiten mit Wohnflächen ab 116 bis 200 Quadratmeter angedacht. Zudem wird es Eck-Wohneinheiten im Nordwestflügel geben, die über eine großzügige Raumzahl samt Rundumblick verfügen.

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