Dachflächen des Blaufarbenwerks in Zschorlau werden notgesichert

Schindlersches Blaufarbenwerk. Foto: Dor Jörsch/CC BY-SA 4.0

Zschorlau (dsd/aw). Die Schindlerswerk GmbH & Co. KG ist heute die wahrscheinlich weltweit älteste noch produzierende Farbenfabrik. Mit ihr verbindet sich die lange Tradition der Produktion von blauen Kobaltpigmenten und der gewerblichen Herstellung von Farbpigmenten. Die Fabrik gehört zu den 17 sächsischen Stätten des Welterbes Montanregion Erzgebirge. Die Notsicherung der Dachflächen des ehemaligen Blaufarbenwerks in Zschorlau – insgesamt handelt es sich um 7.000 Quadratmeter Dachfläche – unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 15.000 Euro.

Schindlersches Blaufarbenwerk. Foto: Dor Jörsch/CC BY-SA 4.0

1649 erhielt Erasmus Schindler von dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. das Privileg zum Errichten eines Blaufarbenwerkes an der Mulde bei Bockau. Nach dem Bau eines Herrenhauses sowie weiterer Hütten- und Produktionsgebäude entstand hier auch eine Arbeitersiedlung. Nahezu 200 Jahre lang beherrschte das Werk den Weltmarkt für Kobaltglasprodukte. Erst 1855 wurde die Produktion von Kobaltblau zugunsten des auf synthetischer Basis produzierten Ultramarin eingestellt. 1866 installierte hier in Zschorlau Clemens Winkler, der Entdecker des chemischen Elements Germanium, die erste industrielle Rauchgaswäsche. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schindlerswerk zum einzigen Hersteller von Ultramarinblau in der DDR.