
Eberswalde (aw). Seit dem 19. August läuft in Halle 54 des Rofinparks die Fotoausstellung „Eberswalde – Industrie in Brandenburg“ des Fotografen Lars Wiedemann. Die Exposition ist Teil des Themenjahres „Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Bewegung“. Etwa drei Dutzend Fotoarbeiten hat der Berliner Fotograf ausgewählt. Die Fotografien der Ausstellung sollen diese Spuren einfangen, möchten ein Stück dieser vielfältigen Geschichte sichtbar machen und ein Bild von der Innovationskraft der Kultur- und Industrielandschaft wiedergeben, die das Finowtal seit Jahrhunderten prägt. Von diesen Impressionen können sich die Besucher selbst überzeugen und die teilweise großformatigen Motive in perfekter Industriekultur-Kulisse wirken lassen.
„Eberswalde ist die Wiege der industriellen Entwicklung in Brandenburg. Die Fotoausstellung `Eberswalde – Industriekultur in Brandenburg` soll einen Blick auf die Geschichte von Innovationen und industrieller Entwicklung in der Region richten. Es ist eine Transformationsgeschichte von einer Natur- zu einer Industrielandschaft, die das Finowtal formte und das seit dem 16. Jahrhundert mit dem Bau von ersten Kupferhammerwerken. Der Finowkanal im Tal hielt alles im `Fluss`, hielt alles in Bewegung – von Waren in Lastkähnen auf dem Kanal bis zu den Antrieben von Maschinen. Der Raum wird durch die Zeit geprägt und mit jeder Entwicklungsstufe verändern sich Räume im großen Gefüge einer Industrie- und Stadtlandschaft, aber auch im Kleinteiligen. Viele der heute noch erhaltenen baulichen Anlagen, Konstruktionen und Industriebrachen am Kanal erzählen ein Stück Geschichte der über Jahrhunderte gewachsenen Industrie- und Kulturlandschaft“, sagt Lars Wiedemann.
Architekturen und Konstruktionen, wie die Borsighalle oder der Eberkran, erzählen Geschichten von Innovationen. Das Leben und Arbeiten der Menschen ist aber auch im Kleinen zu finden. Sprüche an Wänden und Toren, kreative behelfsmäßige Konstruktionen in Werkhallen, Schilder mit einstigen Hinweisen oder Spuren im Beton lassen erahnen, welch Leben einst an den Orten herrschte. Unter einer Patina bewahrt, sind die Geschichten zu entziffern.
Vergangenheit und Zukunft sind die Stichwörter des Themenjahres. Sie umfassen die Gegenwart und diese soll in der Ausstellung mit betrachtet werden. Neben dem Blick in die Vergangenheit sind es Aufnahmen, die das Heute und Jetzt der industriellen Entwicklung zeigen, wie zum Beispiel vollautomatisiertes Arbeiten. Jede Aufnahme in der Ausstellung ist mit einer Informationstafel versehen, die eine kurze geschichtliche Einordnung des Ortes bietet.
Der Ausstellungsort, die ehemalige Produktionshalle im Rofinpark, ist fester Bestandteil der Konzeption der Ausstellung. Neben großformatigen Aufnahmen sollen kleinformatige Bilder die Besonderheiten des Ausstellungsortes hervorheben und betonen“. Bis zum 17. September 2021 ist der Besuch der Ausstellung täglich, außer sonntags, von 15-18 Uhr möglich. Der Eintritt ist – wie bei allen Kulturlandveranstaltungen in unserer Stadt – kostenfrei.
Die Kulturlandkampagne „Industriekultur in Bewegung – Zukunft der Vergangenheit“ 2021 stellt eine erneute Chance für das Finowtal dar, die es zu ergreifen galt. Unsere Veranstaltungsreihe ist eine gemeinsame Initiative der Stadtverwaltung mit Kulturakteuren der Stadt und der ansässigen Hochschule für Nachhaltige Entwicklung (HNE Eberswalde). Im Verbund mit über 20 Mitwirkenden reifte 2020 der Antrag für die Kulturlandkampagne mit 35 Veranstaltungen, und unter den Bedingungen der Covid 19-Pandemie. Der gemeinschaftliche Antrag an Kulturland Brandenburg zum oben genannten Thema, ist als besonders herausragend von der Jury bei der Auswahl der Projekte bezeichnet worden.