Anstaltskirche Sonnenstein

Im Zuge der Einrichtung der Heil- und Pflegeanstalt Sonnenstein wurde 1812 eine erste Anstaltskirche auf der überbauten östlichen Bastion eingeweiht. Ende des 19. Jahrhunderts genügte diese der steigenden Patientenzahl nicht mehr, so dass zwischen 1900 und 1902 eine neue Anstaltskirche errichtet wurde. Nach Plänen der Baumeister Horn und Kluge wurde eine Sandsteinkirche mit Hauptschiff und kleinen Seitenschiffen errichtet, Decken und Wände waren mit Jugendstilornamenten verziert. Orgel, Taufstein und Altar wurden aus der alten Kirche übernommen.

Das ursprüngliche Lucas Cranach dem Älteren zugeschriebene Altarbild wurde 1911 durch ein Werk von Johann Carl Loth ersetzt. Mit Einrichtung der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein (NS-Euthanasie-Aktion T4, 13.720 meist behinderte Menschen wurden hier getötet) wurde die Kirche 1939 von den Nazis entweiht und die Gemeinde im Frühjahr 1940 aufgelöst. Nach Kriegsende diente das Gebäude (Haus 26) verschiedenen Nutzungen und war zuletzt bis 1991 als Lager in die industrielle Nutzung der Gebäude des Schlosses Sonnenstein integriert. Nach der Wende ging das Gebäude an einen Privatmann, der dieses bis heute verfallen lässt. Lediglich zu Kulturveranstaltungen unter dem Konzept „Kulturkirche Rosenwerk“ kehrte ab und an Leben ein.

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Dokument erstellt am 30.10.2015
Letzte Änderung am 30.10.2015