Wasserturm ist verkauft – Zeichen stehen auf Erhalt

Foto: rottenplaces Archiv.

Warendorf (aw). 1934 wurde der rund 40 Meter hohe Wasserturm an der Freckenhorster Straße in Warendorf (Kreis Gütersloh), mit einem Fassungsvermögen von etwa 300 Kubikmetern, in schlichter Linienführung in Betrieb genommen. Der Turm mit seiner kubischen Bauform diente bis zur Errichtung des neuen Wasserwerks 2002 der Stadt als Wasserversorgung. Heute ist der Turm als technisches Baudenkmal im Rahmen des Bauhausstils des von Gropius gegründeten Bauhauses in Dessau beschützt. 2014 boten die Stadtwerke das Bauwerk samt etwa 1.300 Quadratmeter großem Grundstück zum Verkauf an, baten um kreative Ideen zur Neu- bzw. Weiternutzung.

Angedacht waren vonseiten der Stadtwerke Vorhaben im Sinne einer Lounge, Café, Callcenter, Veranstaltungshalle, Atelier, Bar oder Wohnräumen. Und obwohl die Palette an potenziellen Investoren breit gefächert war, scheiterten alle Vorhaben an den Vorgaben des alten Eigners. Selbiger hielt die Verkaufskriterien hoch – so hoch, dass viele Interessierte absprangen. Bis 2015, da verkündeten die Stadtwerke zwei Kaufinteressenten. Auf einer Gesellschafterversammlung im selben Jahr bestimmte man die Verkaufskriterien. Alles war offen, lediglich für die Fassade gab es keine Kompromisse – denn diese steht unter Denkmalschutz. Dazu kommt, dass das Denkmalamt Wert darauf legte und noch immer legt, dass ein möglicher Investor die Konturen des Wasserbehälter erhält.

Im Mai 2016 gaben die Stadtwerke bekannt, dass der Wasserturm an einen Unternehmer verkauft wurde. Dieser präsentierte gleich drei Nutzungskonzepte. Als ersten Vorschlag zur Nutzung könnte der Wasserturm als Kunstatelier mit Ausstellung dienen. Als zweites Konzept könnte der Wasserturm zu Wohn- und Büroräumen umgebaut werden. Die dritte Möglichkeit wäre die Bebauung des Grundstücks für altengerechtes Wohnen. Die Gesellschafterversammlung der Stadtwerke begrüßte die Konzepte und stimmte einem Verkauf zu. Bis heute hüllen sich Käufer und Verkäufer bezüglich des Kaufpreises in Schweigen.

Um das Projekt voranzutreiben, waren die verantwortlichen Denkmalschützer dem neuen Eigner entgegengekommen. Diesem war freigestellt, um eine wirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen, kann der Wasserbehälter aus Beton entfernt und die alte Wasserbauleitung im Treppenhaus demontiert werden. Somit würde die Möglichkeit bestehen, einen Aufzug einzubauen. Die Lichtbänder müssten laut eines Artikels der „Westfälischen Nachrichten“ nicht wieder mit Glasbausteinen gefüllt werden – Glasscheiben würden hier auch seinen Zweck erfüllen.