
Stuttgart/Karlsruhe (aw). Die Lutherkirche in Karlsruhe zählt zu den schönsten Jugendstilkirchen im Land. Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg haben dem Sakralbau von 1907 schwer zugesetzt. Einen Wiederaufbau nach dem Krieg und Restaurierungen in den 80-er Jahren hat auch diese junge Kirche bereits hinter sich. „Seit April wird nun der Innenraum erneut renoviert und modernisiert. Mit 50.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg jetzt die Evangelische Luthergemeinde in Karlsruhe, um die Sanierungsarbeiten dieses besonderen Kulturdenkmals zu unterstützen“ betonte Frau Dr. Melitta Büchner-Schöpf, Mitglied des Kuratoriums der Denkmalstiftung, bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags.
Die evangelische Lutherkirche am Gottesauer Platz in der Karlsruher Oststadt wurde nach den Plänen des Karlsruher Architekturbüros Robert Curjel und Karl Moser im neo-romanischen Stil erbaut und am 10. November 1907, dem Geburtstag Martin Luthers, eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg zerstört und ausgebrannt, wurde sie von 1945 bis 1948 wieder aufgebaut. 1961 hat sie neue Farbglasfenster von Klaus Arnold erhalten. 1984 wurde ihr Innenraum originalgetreu restauriert. Mit ihrem hoch aufragenden Glockenturm prägt die 110 Jahre alte Kirche das Stadtbild mit. Gut erhaltene Jugendstilhäuser umrahmen den Kirchplatz.
Die Innendekoration des modernen quadratischen Zentralraums ist nach der zeitgenössischen Architektur stilistisch eine Verbindung aus Neuromanik und Elementen des geometrischen Jugendstils. Jetzt muss die Raumschale dringend konserviert werden. Unter dem Motto „heller – schöner – wärmer“ laufen bis etwa Mitte 2018 Renovierungsarbeiten. Putz und Stuck werden instand gesetzt, die Decken und Wände mit ihren Jugendstilornamenten werden gereinigt und neu gefasst, die Fußbodenbeläge müssen ebenso wie die bauzeitlichen Beleuchtungskörper, u. a. der Kronleuchter, restauriert werden. Erneuert wird auch die technische Ausstattung, vor allem die Kirchenheizung, um künftig die Verrußung des evangelischen Gotteshauses zu verringern.